Politik

Forsa-Umfrage zum Unionsstreit Mehrheit ist für Rücktritt Seehofers

Nur wenige Deutsche meinen der Umfrage zufolge, dass er Innenminister bleiben soll: Horst Seehofer.

Nur wenige Deutsche meinen der Umfrage zufolge, dass er Innenminister bleiben soll: Horst Seehofer.

(Foto: dpa)

Tagelang lähmt der Streit zwischen CDU und CSU den Politikbetrieb. Die meisten Deutschen sind der Meinung, Innenminister Seehofer hätte zurücktreten sollen. Selbst der Rückhalt bei den CSU-Anhängern ist gering. Nur die Anhänger einer Partei halten ihm fast durchgängig die Treue.

Erst kündigt Bundesinnenminister Horst Seehofer an, von seinem Amt und seinem Posten als CSU-Chef zurücktreten zu wollen, dann gibt es doch noch eine Einigung mit der CDU. Nun bleibt er Innenminister, die Unionsparteien haben einen gemeinsamen Plan. Die Mehrheit der Deutschen allerdings findet, Seehofer hätte zurücktreten sollen. 69 Prozent äußerten in einer Forsa-Umfrage im Auftrag von n-tv und RTL, dass er seinen Job hätte abgeben sollen.

Während sich die Werte zwischen Ost und West kaum unterscheiden, genießt Seehofer in seinem Heimatland Bayern mehr Rückhalt - etwas jedenfalls. Hier gaben "nur" 59 Prozent an, er hätte zurücktreten sollen. Sortiert nach Parteipräferenz zeigt sich außerdem, dass immerhin 45 Prozent der CSU-Wähler seinen Weggang befürwortet hätten. Wenig Zustimmung erhält er auch von Wählern der CDU (80 Prozent für den Rücktritt), SPD (ebenfalls 80 Prozent), Linke (79 Prozent), Grüne (92 Prozent) und FDP (60 Prozent).

 

Bei einer Partei jedoch genießt Seehofer großen Rückhalt - der AfD. 79 Prozent gaben an, es zu befürworten, dass er Innenminister bleibt. Nur 12 Prozent glauben, ein Rücktritt wäre besser gewesen.

Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Seehofer in Zukunft noch gut zusammenarbeiten, kann sich kaum jemand vorstellen. Nur 5 Prozent der Befragten gab an, an ein einigermaßen harmonisches Verhältnis zu glauben. 92 Prozent der Befragten können sich das indes nicht vorstellen, der Rest antwortete mit "Weiß nicht". Unterschieden nach Parteipräferenz können sich Wähler der CSU etwas eher vorstellen, dass die Kombination Merkel-Seehofer friedlich bleibt: 12 Prozent glauben daran.

Bei der Frage, wer sich im Unionsstreit letztlich Ende durchgesetzt hat, herrscht Uneinigkeit. 40 Prozent der Befragten wissen darauf keine eindeutige Antwort. 29 Prozent gaben an, Merkel habe sich durchgesetzt, 25 Prozent, dass Seehofer seinen Willen bekommen habe.

Naturgemäß gaben unter den CDU-Anhängern deutlich mehr an, Merkel habe im Streit die Oberhand behalten (51 Prozent) als Seehofer (19 Prozent). Umgekehrt glaubt unter den CSU-Anhänger nur eine kleine Mehrheit, nämlich 26 Prozent, dass es Seehofer war. Immerhin 23 Prozent der Christsozialen sehen Merkel als Siegerin. Die höchsten Zustimmungswerte hat Horst Seehofer auch bei dieser Frage bei der AfD: In keiner Gruppe sehen mehr Befragte (34 Prozent) ihn als denjenigen, der sich durchgesetzt hat.

Für die Umfrage hat das Institut Forsa am 3. Juli 1103 Personen befragt, die Fehlertoleranz beträgt 3 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, bdk

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