Offener Brief zu EU-Posten-Poker Merkel soll mehr Frauen in Top-Jobs bringen
28.05.2019, 16:04 Uhr
Damit Merkel es nicht vergisst: Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner hat den Brief an Merkel unterzeichnet.
(Foto: imago/Jens Jeske)
In der Europa-Politik dreht sich derzeit vieles um den Länder-Proporz. Die SPD-Politikerin Lühmann und die Grüne Brantner erinnern die Kanzlerin jetzt daran, auch die Geschlechterfrage im Auge zu behalten. Die Hälfte der Kommissarsposten und die Hälfte der EU-Top-Jobs fordern sie für Frauen.
Die frei werdenden Spitzenjobs bei der Europäischen Union sollen zur Hälfte mit Frauen besetzt werden: Diese Forderung richteten Vertreterinnen der überparteilichen "Europäischen Bewegung Deutschland" in einem Appell an Bundeskanzlerin Angela Merkel, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Merkel solle sich in Brüssel dafür einsetzen, dass die Hälfte der Kommissarsposten an Frauen geht.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kristen Lühmann wünscht sich ebenfalls mehr Frauen in den EU-Spitzenjobs.
(Foto: imago stock&people)
In dem offenen Brief an Merkel fordern die Unterzeichnerinnen, die Kanzlerin solle sich außerdem dafür stark machen, dass mindestens drei Frauen bei der Besetzung der Top-Jobs berücksichtigt werden - also bei den Ämtern des künftigen EU-Kommissionspräsidenten, EU-Ratspräsidenten, Außenbeauftragten, EU-Parlamentspräsidenten, EZB-Präsidenten und des Eurogruppenchefs.
Zu den Unterzeichnerinnen zählen die Grünen-Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner, Gaby Bischoff, Präsidentin der Arbeitnehmergruppe im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, Katrin Böttger, Direktorin am Institut für Europäische Politik und die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann.
Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Abend bei einem Sondergipfel über den Ausgang der Europawahl. Bei dem Treffen in Brüssel geht es insbesondere um die Frage, wer Nachfolger von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werden soll. Auch bei anderen Spitzenämtern steht eine Neubesetzung an.
Quelle: ntv.de, mau/dpa