Politik

"9-Euro-Ticket eine tolle Sache" Nachfolgeticket kommt laut Scholz "demnächst"

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht in der Festung Mark in Magdeburg mit Bürgerinnen und Bürgern im Kanzlergespräch.

Bundeskanzler Olaf Scholz spricht in der Festung Mark in Magdeburg mit Bürgerinnen und Bürgern im Kanzlergespräch.

(Foto: dpa)

Bundeskanzler Scholz zeigt sich einmal mehr angetan vom 9-Euro-Ticket. Bei einem Bürgerdialog kündigt er an, dass eine Nachfolgelösung demnächst ansteht und Verkehrsminister Wissing von der FDP "da dran ist". Grünen-Co-Chef Nouripour betont unterdessen den Zeitfaktor bei Entlastungen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich im Grundsatz zu einer Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket bekannt. Zwar könne dieses aus Kostengründen nicht in gleicher Weise fortgeführt werden, es solle aber ein neues Angebot geben, das vor allem das Prinzip der Einfachheit des Tickets aufgreife. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir da etwas entwickeln, das demnächst kommt", sagte der SPD-Politiker bei einem Bürgerdialog in Magdeburg.

"Das 9-Euro-Ticket ist eine tolle Sache", sagte Scholz auf die Frage eines Bürgers nach einer Fortsetzung des Angebots. Das liege daran, dass das Ticket "sehr billig" sei, aber auch "weil es viel einfacher ist" als das komplizierte Tarifsystem unterschiedlicher Verkehrsverbünde, von denen einige auch "viel zu klein" seien.

Der Preis sei jedoch so günstig, "dass jeder ahnt, dass wir das nicht auf Dauer durchhalten können", sagte Scholz weiter, aber auch die Einfachheit sei "ein ganz wichtiger Teil der Attraktivität". Daher solle dies aufgegriffen werden und Verkehrsminister Volker Wissing "ist da dran", sagte der Kanzler.

Nouripour: "Dringend notwendig, dass es da eine Nachfolge gibt"

Grünen Co-Chef Omid Nouripour kündigte derweil an, dass man sich innerhalb der Ampel-Koalition "sehr schnell" im Koalitionsausschuss zusammensetzen werde, um darüber zu sprechen, wie bisherige Entlastungen fortgesetzt werden könnten. "Das gilt im Übrigen auch für das 9-Euro-Ticket. Das ist dringend notwendig, dass es da eine Nachfolge gibt", sagte Nouripour im "RTL Nachtjournal". Man werde auch Geld ausgeben müssen, um die Infrastruktur beim Bahnverkehr zu verbessern, sagte der Grünen-Politiker.

Auch der Kanzler sicherte in Magdeburg zu, dass öffentliche Verkehrsmittel generell stärker ausgebaut werden müssten. "Bus und Bahn müssen wir attraktiver machen", sagte Scholz. Allerdings sei dies nur langfristig möglich. Der Ausbau solle jedoch erfolgen, "indem wir mehr Geld stecken in den Schienenverkehr in Deutschland".

Weitere Verhandlungen mit Ländern

Der öffentliche Nahverkehr ist am Freitag auch Thema einer Verkehrsministerkonferenz der Länder. Dabei geht es um Forderungen nach mehr Unterstützung des Bundes wegen der hohen Energiekosten, aber auch die Frage nach einer Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket dürfte zur Sprache kommen.

Nouripour äußerte sich noch zu der generellen Debatte um ein drittes Entlastungspaket. Da müsse das "Grundprinzip" sein, dass gerade die schwächeren Einkommen eher entlastet würden und "wir nicht einfach Leuten Geld geben, die selbst sagen, dass sie es nicht brauchen", so der Grünen-Politiker auf RTL. Diese "Gießkanne" zu vermeiden sei das "Gebot der Stunde". Man habe beim letzten Paket eine Energiepreispauschale beschlossen: "Jetzt werden wir miteinander schauen müssen, welche Gruppen, welche Personen-Kreise, zum Beispiel Rentnerinnen und Rentner, nun auch davon profitieren können und ob der Preis nicht angepasst werden muss nach oben", kündigte Nouripour an.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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