Politik

Partei stellt sich neu auf Nouripour will Grünen-Chef werden

Bei der Bundestagswahl gewann Nouripour in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main ein Direktmandat.

Bei der Bundestagswahl gewann Nouripour in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main ein Direktmandat.

(Foto: imago images/Metodi Popow)

Weil Annalena Baerbock und Robert Habeck Regierungsposten übernehmen, suchen die Grünen ein neues Duo für die Parteispitze. Nun gibt es den ersten Kandidaten: Der Außen- und Verteidigungspolitiker Nouripour will sich Ende Januar zur Wahl stellen.

Der Außenpolitiker Omid Nouripour will Grünen-Vorsitzender werden. "Ich möchte mich auf dem digitalen Parteitag Ende Januar bewerben, Parteivorsitzender zu werden", kündigte der 46-Jährige in der Aufzeichnung der ZDF-Sendung "Markus Lanz" vom heutigen Donnerstag an, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die Grünen wählen ihre neue Führung am 28. und 29. Januar. Nouripour ist der erste, der seine Kandidatur offiziell erklärt. Als Co-Vorsitzende ist die stellvertretende Parteichefin Ricarda Lang im Gespräch.

Da die derzeitigen Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck Regierungsämter übernehmen, müssen sie nach den Regeln der Parteisatzung ihre Parteiämter aufgeben. Nouripour ist im Iran geboren und im Alter von 13 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen. In den letzten Jahren hat er sich im Bundestag als Außen- und Verteidigungspolitiker profiliert. Bei der Wahl gewann er in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main ein Direktmandat.

"Diese Stadt und diese Partei haben mir alles gegeben, was ich jetzt bin und wofür ich nicht ausreichend dankbar sein kann", sagte Nouripour demnach bei Lanz. "Wenn ich in dieser Situation als Parteivorsitzender ein Stückchen was zurückgeben dürfte, wäre es mir eine große Freude."

Auch die Spitze der Grünen-Bundestagsfraktion wird neu aufgestellt. Der bisherige Fraktionschef Anton Hofreiter will bei der für kommende Woche geplanten Wahl nicht mehr kandidieren. Hofreiters Co-Vorsitzende Katrin Göring-Eckardt wird als Nachfolgerin von Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth gehandelt, die in der neuen Bundesregierung Kulturstaatsministerin werden soll. Als neue Doppelspitze werden nun zwei Frauen favorisiert: die Wirtschaftsexpertin Katharina Dröge und Fraktionsgeschäftsführerin Britta Haßelmann.

Es wäre erst das zweite Mal seit dem Einzug der Grünen in den Bundestag 1983, dass die Fraktion von einer weiblichen Doppelspitze geführt wird. Zwischen 2002 und 2005 waren Krista Sager und Göring-Eckardt Fraktionschefinnen. Nach der Geschäftsordnung der Fraktion muss mindestens eine der beiden Vorsitzenden eine Frau sein. Hofreiter hatte intern schon vor der Bundestagswahl klargemacht, dass er den Fraktionsvorsitz abgeben möchte. Allerdings ging der dem linken Parteiflügel angehörende Biologe bei der Postenvergabe für das neue Bundeskabinett leer aus. An seiner Stelle übernimmt der Realo Cem Özdemir das Agrarministerium, falls die Ampel-Koalition wie geplant zustande kommt. Bei den Parteilinken hat das für massiven Ärger gesorgt.

Quelle: ntv.de, mbe/dpa

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