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"Panama-Kanal kein Zugeständnis" Panamas Präsident wehrt sich gegen Trumps Zugriff

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Zum 25. Jahrestag der Übergabe des Panama-Kanals hisst Präsident Mulino am 31. Dezember 2024 die Flagge Panamas.

Zum 25. Jahrestag der Übergabe des Panama-Kanals hisst Präsident Mulino am 31. Dezember 2024 die Flagge Panamas.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Neben Grönland und Kanada weckt auch der Panama-Kanal die Begehrlichkeit des neuen US-Präsidenten. "Wir holen ihn uns zurück", sagt Trump in aller Offenheit bei seiner Antrittsrede. Der Präsident des mittelamerikanischen Landes kontert sofort.

Panamas Präsident José Raúl Mulino hat die Ansprüche des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf den Panama-Kanal entschieden zurückgewiesen. "Der Kanal ist und bleibt panamaisch", sagte Mulino. Wie seit 1999 werde die Verwaltung der für den Welthandel wichtigen Wasserstraße unter Kontrolle des mittelamerikanischen Landes bleiben. Es gebe keine Nation in der Welt, die sich in die Verwaltung einmische.

Trump hatte in seiner Rede anlässlich seiner Vereidigung angekündigt, die USA würden den Kanal zurückholen. "China betreibt den Panama-Kanal. Und wir haben ihn nicht an China gegeben, wir haben ihn Panama gegeben", sagte der Republikaner. US-Schiffe müssten zudem stark überhöhte Gebühren bezahlen.

Die Übergabe des Kanals an Panama sei kein Zugeständnis, sondern das Ergebnis des Kampfes des panamaischen Volkes gewesen, sagte Mulino. Panama habe die Wasserstraße verantwortungsvoll verwaltet und ausgebaut. Sein Land werde auf Grundlage des Völkerrechts seine Rechte geltend machen. Der 82 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ingenieurkorps des US-Heeres gebaut. Am 31. Dezember 1999 übergaben die USA die Kanalverwaltung an Panama. Die Transaktion hatte der kürzlich verstorbene demokratische US-Präsident Jimmy Carter ausgehandelt.

"China hat keinerlei Einfluss auf Betrieb"

Die Wasserstraße wird von der panamaischen Kanalverwaltung betrieben. Die staatliche Behörde ist der Neutralität verpflichtet und muss Schiffen aller Länder zu den gleichen Bedingungen die Durchfahrt gewähren. "China hat keinerlei Einfluss auf unseren Betrieb", sagte Behördenchef Ricaurte Vásquez Morales zuletzt dem "Wall Street Journal".

Die Passagengebühren werden anhand einer komplexen Tabelle nach Art, Größe und Ladung der Schiffe berechnet. Die Preise gelten als marktüblich, größere Frachtschiffe zahlen für die Durchfahrt mehrere 100.000 US-Dollar. Im Jahr 2023 nahm die Kanalgesellschaft dafür rund 3,3 Milliarden Dollar (umgerechnet 3,2 Milliarden Euro) ein. Es gibt keine Regelung, die Schiffen aus bestimmten Staaten Sonderrechte einräumt.

Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit Jahrzehnten große Container-Terminals. Zwar gehört die Firma nicht dem chinesischen Staat, sondern einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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