Politik

Verfassungsschutz guckt KenFM Portal von Ken Jebsen ist "Verdachtsfall"

Ken Jebsen verbreitet nach Ansicht der Verfassungsschützer Verschwörungsmythen, die die "Querdenker" weiter radikalisieren.

Ken Jebsen verbreitet nach Ansicht der Verfassungsschützer Verschwörungsmythen, die die "Querdenker" weiter radikalisieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für seine Plattform KenFM steht Ex-Radiomoderator Jebsen schon lange in der Kritik - nun ist es ein Fall für den Berliner Verfassungsschutz. Einem Medienbericht zufolge beobachtet die Behörde das Portal schon seit März. Das Ergebnis: Jebsen treibe die Radikalisierung der "Querdenker" voran.

Der Berliner Verfassungsschutz hat das Portal des ehemaligen Radiomoderators Ken Jebsen als "Verdachtsfall" eingestuft. Wie WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" berichten, wird die Plattform KenFM bereits seit März beobachtet, weil darüber gefährliche Verschwörungserzählungen, Desinformation und Falschinformationen auch über die Corona-Krise verbreitet würden. Damit treibe Jebsen, der mit bürgerlichem Namen Kayvan Soufi-Siavash heißt, nach Ansicht der Berliner Verfassungsschützer die Radikalisierung der "Querdenker"-Szene voran.

Youtube hatte den Kanal von KenFM schon Ende 2020 mit der Begründung gesperrt, es würden medizinische Falschinformationen zum Coronavirus verbreitet. Auch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) leitete inzwischen ein Verfahren wegen mangelnder journalistischer Sorgfaltspflicht gegen das Portal ein. Unter anderen soll er Verschwörungsmythen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie über Bill Gates verbreitet haben. Er selbst hatte das Vorgehen als "politisch motiviert" kritisiert und der MABB vorgeworfen, sich als "Wahrheitsministerium" zu gerieren.

Mehr zum Thema

Dem Bericht zufolge war der Einstufung von KenFM als Verdachtsfall eine monatelange Prüfung vorausgegangen - wohl auch im Zusammenhang mit den Anti-Corona-Protesten, die maßgeblich auf die Initiative der "Querdenker" zurückgehen. Bereits Ende April wurde bekannt, dass der Verfassungsschutz bestimmte Gruppierungen der Bewegung bundesweit beobachtet. Ihnen wird eine verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates vorgeworfen.

Jebsen hatte das Medienportal KenFM 2012 gegründet, nachdem er zuvor nach zehn Jahren als Moderator beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) entlassen worden war. Unter anderem soll er den Holocaust als PR bezeichnet haben. Offiziell begründete der öffentlich-rechtliche Sender die Entlassung damals aber damit, dass seine Beiträge "nicht den journalistischen Standards" des Hauses entsprochen hätten.

Quelle: ntv.de, jug

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen