Kremltreue Olympiasiegerin Putin-Vertraute Issinbajewa soll auf Teneriffa weilen
12.07.2023, 23:37 Uhr Artikel anhören
Über die Jahre wurde Issinbajewa aufgrund ihrer Nähe zum Kreml auch schon mal als "Hurra-Patriotin" bezeichnet.
(Foto: REUTERS)
Sportlich erreicht Jelena Issinbajewa in ihrer Karriere fast alles. Auch im Ruhestand läuft es für die russische Stabhochspringerin aufgrund ihrer Nähe zum Kreml bestens. In ihrer geliebten Heimat soll sich die 41-Jährige derzeit aber nicht aufhalten.
Die frühere russische Stabhochspringerin und lautstarke Putin-Unterstützerin Jelena Issinbajewa soll sich auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa aufhalten. Laut der spanischen Zeitung "El Digital Sur" lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einer luxuriösen Wohnanlage der Insel. Die 41-Jährige sei am 30. Mai an Bord eines Transportflugzeugs aus der Türkei legal nach Teneriffa gereist, ergänzte die spanische Zeitung "Sport". Quellen für ihre Berichte nennen beide Medien nicht.

Man kennt sich: 2017 trifft Jelena Issinbajewa als Botschafterin der Militärweltspiele in Sotschi auf Verteidigungsminister Schoigu (r.) und den früheren russischen Präsidenten Medwedew.
(Foto: picture alliance / Dmitry Astakhov/TASS/dpa)
Issinbajewa ist Weltmeisterin von 2013 und zweimalige Olympiasiegerin im Stabhochsprung. "El Digital Sur" hat drei Fotos veröffentlicht, die die ehemalige Sportlerin, die auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist, auf einer in Teneriffa zeigen sollen. Allerdings ist die Umgebung verschleiert. Wo die Bilder aufgenommen wurde, lässt sich nur schwer einschätzen. Unklar ist demnach auch, ob Issinbajewa zur Erholung auf der beliebten Urlaubsinsel weilt oder dauerhaft in Spanien bleiben wolle.
Major und Parteimitglied
Issinbajewa hatte sich 2012 und 2018 für den Wahlkampf von Staatschef Wladimir Putin einspannen lassen. Nach dem Ende ihrer sportlichen Laufbahn machte die mehrfache Weltrekordlerin auch dank ihrer guten Beziehungen zum Kremlchef Karriere im Olympischen Komitee. Spott erntete Issinbajewa allerdings, als Putin sie 2020 in eine Arbeitsgruppe für eine Verfassungsreform berief, sie dann aber zugeben musste, das Dokument vorher noch nie gelesen zu haben.
Für ihre sportlichen Erfolge wurde Issinbajewa vor wenigen Jahren vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Dienstgrad Major der russischen Armee verliehen. Zudem ist sie Mitglied der Regierungspartei "Einiges Russland" und unterstützt eine Bewegung, die Schulkinder nicht nur für Sport, sondern auch für Themen wie Heimatliebe und den Umgang mit Waffen begeistern soll. "El Digital Sur" zufolge wird der Verein vom russischen Verteidigungsministerium finanziert.
Wegen ihrer offensichtlichen Nähe zum Kreml wurde Issinbajewa nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine von Kiew auf die Sanktionsliste gesetzt.
Quelle: ntv.de, chr/dpa