Politik

Kreml-Chef unzufrieden? Putin besucht Kommandeure an Grenze zur Ukraine

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Putin war wohl erstmals seit dem Wagner-Aufstand wieder in Rostow am Don (Archivbild).

Putin war wohl erstmals seit dem Wagner-Aufstand wieder in Rostow am Don (Archivbild).

(Foto: dpa)

18 Monate dauert die russische Invasion bereits, mit dem Verlauf ist Wladimir Putin offenbar nicht zufrieden. Der Kreml-Chef reist ins Hauptquartier der "militärischen Spezialoperation" unweit der ukrainischen Grenze. Dort sollen Kommandeure Bericht erstatten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat offiziellen Angaben zufolge hochrangige Kommandeure in der südlichen Stadt Rostow am Don getroffen. Im Hauptquartier der "militärischen Spezialoperation", wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland weiter verharmlosend genannt wird, habe Putin unter anderem Generalstabschef Waleri Gerassimow getroffen, teilte der Kreml mit. Auch von Kommandeuren und Offizieren habe er sich Bericht erstatten lassen.

Wann genau das Treffen stattgefunden haben soll, ist unklar. Auch ein Grund für Putins Besuch wurde nicht genannt. Das unweit der Ukraine gelegene Rostow am Don hat international auch deshalb besondere Bekanntheit erlangt, weil der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin es Ende Juni im Zuge seines Kurzzeit-Aufstands mehrere Stunden lang besetzen ließ.

Aus Frust gegen die aus seiner Sicht ineffektive russische Militärführung ließ Prigoschin damals seine Kämpfer von Rostow aus Richtung Moskau marschieren. Nach Verhandlungen mit dem Kreml, bei denen der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, befahl der 62-Jährige dann allerdings den Rückzug.

Mit dem Verlauf des Krieges kann der Kreml-Chef aber nicht zufrieden sein. Seit 18 Monaten dauert die russische Invasion bereits an. Laut einem Medienbericht sind fast eine halbe Million Soldaten auf beiden Seiten getötet oder verwundet worden. Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten oder verwundeten ukrainischen und russischen Truppen nähere sich 500.000, zitierte die "New York Times" US-Regierungsbeamte. Diese warnten zugleich, dass die Verluste schwer zu schätzen seien, da Kiew keine Zahlen veröffentlicht. Zudem werde vermutet, dass Moskau zu geringe Toten- und Verletztenzahlen nennt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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