Politik

"Es ist ein schlimmer Morgen" Raketenangriffe auf Tschernihiw mit vielen Toten

Helfer versuchen Menschen aus den Trümmern eines Wohnhauses in Tschernihiw zu retten.

Helfer versuchen Menschen aus den Trümmern eines Wohnhauses in Tschernihiw zu retten.

(Foto: REUTERS)

Die russischen Angreifer attackieren Tschernihiw mit Raketen. Dabei wird nach Behördenangaben zivile Infrastruktur getroffen - mindestens 14 Menschen in der nordukrainischen Stadt sterben. "Das wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Flugabwehr erhalten hätte", sagt Präsident Selenskyj.

Bei russischen Raketenangriffen auf die nordukrainische Stadt Tschernihiw sind nach Angaben der Behörden mehrere Menschen getötet worden. Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens 17 Menschen getötet. Zudem gebe es mindestens 60 Verletzte, darunter drei Kinder. Zunächst war in Medienberichten die Rede von 14 Toten.

Es sei zivile und soziale Infrastruktur getroffen worden, teilte die Stadtverwaltung im Fernsehen mit. "Es ist ein schlimmer Morgen in Tschernihiw", schreibt Gouverneur Wjatscheslaw Tschau auf Telegram. "Rettungskräfte und Sanitäter sind jetzt im Einsatz", so Tschau.

Drei Raketen seien nahe dem Stadtzentrum eingeschlagen, erklärt der Regionalgouverneur. Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew. In einem Video, welches auf X veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie eine Rakete in dem Ort einschlägt. In den von den Angriffen betroffenen Gebieten der Stadt sind laut dem Bericht der "Kyiv Post" sowohl die Strom- als auch die Gasversorgung eingestellt worden.

Tschernihiw regelmäßig Angriffsziel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte mehr Flugabwehr von den westlichen Partnern ein. "Das wäre nicht passiert, wenn die Ukraine ausreichend Flugabwehr erhalten hätte und wenn die Welt entschlossen genug gewesen wäre, dem russischen Terror entgegenzutreten", schrieb der Staatschef bei Telegram.

Den Ukrainern fehle es bei ihrem Kampf nicht an Entschlossenheit, fügte Selenskyj hinzu. "Es braucht eine ausreichende Entschlossenheit unserer Partner und eine ausreichende Unterstützung, die diese Entschlossenheit widerspiegelt", mahnte der Präsident.

Die Region Tschernihiw befindet sich an der nördlichen Grenze der Ukraine zu Russland und wurde zu Beginn des russischen Angriffskrieges von den Invasionstruppen teilweise besetzt. Dort lebten vor Kriegsbeginn rund 285.000 Menschen. Den Angreifern gelang es aber nicht, die Stadt einzunehmen.

Tschernihiw wurde durch intensiven Beschuss und eine Blockade aber schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet ist die Stadt mehrfach zum Ziel russischer Angriffe aus der Luft geworden. Bereits im vergangenen Sommer hatten die russischen Angreifer das Stadtzentrum der ukrainischen Kommune angegriffen. Bei der damaligen Attacke waren sieben Menschen getötet und rund 180 verletzt worden.

Quelle: ntv.de, lme/AFP/dpa

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