Politik

Krawalle zu Silvester in Berlin Randale-Verdächtige überwiegend unter 25 Jahren

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Vor allem in Berlin wurden Polizisten und Feuerwehrleute an Silvester im Einsatz massiv angegriffen.

(Foto: picture alliance/dpa/TNN)

Ein Großteil der in der Berliner Silvesternacht Festgenommenen ist männlich und unter 25 Jahren, teilt die Berliner Polizei mit. Mehr als zwei Dutzend sind sogar noch minderjährig. Die Antirassismus-Beauftragte des Bundes mahnt nun, eher Alter und Geschlecht in den Fokus zu nehmen.

Etwa zwei Drittel der 145 Festgenommenen im Zusammenhang mit den Silvester-Krawallen sind nach Polizeiangaben unter 25 Jahre alt. Davon sind 27 Verdächtige noch minderjährig, wie die Polizei mitteilte. Zuvor hatte der RBB berichtet. Weibliche Beschuldigte gibt es laut Polizei kaum: 139 der 145 der vorläufig Festgenommenen seien männlich, sagte ein Sprecher. Alle Verdächtigen sind den Angaben zufolge nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gekommen.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben bislang 355 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Es seien insgesamt 18 verschiedene Nationalitäten erfasst worden. Dabei haben 45 der Verdächtigen laut Polizei die deutsche Staatsangehörigkeit, 27 Verdächtige sind demnach afghanischer Nationalität und 21 sind Syrer.

Statt über Integration zu debattieren, sollte der Fokus eher auf junge Männer als Täter gerichtet werden, findet die Antirassismus-Beauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan. "Was wir brauchen, ist eine ehrliche Debatte über Jugendgewalt", sagte Alabali-Radovan.

Schließlich gehe es "hauptsächlich um junge Männer, die in einer Gruppe Gewalt als Erlebnis empfinden". Diese hätten keinen Respekt vor Polizei und Rettungsdiensten - und gefährdeten durch ihre Gewaltexzesse die Gesundheit anderer Menschen.

"Viele der angegriffenen Rettungskräfte haben selbst familiäre Einwanderungsgeschichte, bei der Polizei Berlin jeder dritte Beschäftigte", sagte die SPD-Politikerin, die in Personalunion auch Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ist. Um die Gewalt zu stoppen, brauche es einerseits einen "starken Staat, der Präsenz auf der Straße zeigt und Straftaten schnell und hart sanktioniert", andererseits aber auch ein Ineinandergreifen von Sozialarbeit und Prävention an Schulen, aber auch von Polizei und Gerichten.

"Wer Perspektive hat, verübt keine Gewalt"

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"Wer eine Perspektive hat und wer etwas zu verlieren hat im Leben, verübt eher keine blinde Gewalt, wie wir sie an Silvester erlebt haben", sagte Alabali-Radovan. Integration sei eben vor allem eine soziale Frage, und "darüber sollten wir mehr sprechen".

In der Nacht zum Neujahrstag waren in mehreren deutschen Städten Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz angegriffen worden. Besonders heftig waren die Attacken in einigen Vierteln von Berlin. Etwa zwei Drittel der 145 Festgenommenen im Zusammenhang mit den Berliner Silvester-Krawallen sind nach Polizeiangaben unter 25 Jahre alt. 139 der 145 der vorläufig Festgenommenen seien männlich, sagte ein Sprecher.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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