Politik

"Patriotische Kräfte" besorgt Russische Nationalisten befürchten demütigende Niederlage

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In St. Petersburg wird ein Plakat, das für die Wagner-Armee wirbt, abgerissen.

In St. Petersburg wird ein Plakat, das für die Wagner-Armee wirbt, abgerissen.

(Foto: dpa)

Welche Folgen hat der Wagner-Aufstand für den Krieg gegen die Ukraine? Eine Gruppe russischer Nationalisten sieht Russland am Rande einer Katastrophe. Immerhin gibt es auch warme Worte für Präsident Putin. Die kommen allerdings aus einer anderen Richtung.

Eine Gruppe russischer Nationalisten und Kriegsbefürworter um einen früheren Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB kündigt einen Plan zur Rettung des Vaterlandes an. Russland stehe am Rande einer Katastrophe, heißt es in einer Erklärung der Gruppe. Ein Bürgerkrieg könnte zu einer demütigenden militärischen Niederlage in der Ukraine führen. "Patriotische Kräfte" wollen sich demnach am Sonntag treffen, um über die Lage zu sprechen.

Auch die Vorsitzenden der beiden russischen Parlamentskammern und die von Russland eingesetzten Verwaltungschefs in den russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine äußerten sich: Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, versicherte, Putin habe die "volle Unterstützung" der Parlamentskammer. Unterhaus-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin rief die Russen zur Unterstützung des Kreml-Chefs auf.

Die Verwaltungschefs der von Russland besetzten Regionen in der Ukraine unterstützten ebenfalls Putin. "Die Menschen in Cherson und die Region unterstützen unseren Präsidenten voll und ganz!", schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur in Cherson auf Telegram. Das Gebiet stehe "dem Präsidenten bei", teilte auch der Gouverneur des von Russland kontrollierten Teils der Region Saporischschja mit.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, rief die Gläubigen zur Einigkeit auf. Der Versuch, Zwietracht im Land zu säen, sei das größte Verbrechen, für das es keine Entschuldigung gebe, sagte er. Wer zu den Waffen gegriffen habe und bereit sei, diese gegen seine Brüder einzusetzen, der solle zur Besinnung kommen, sagte der Patriarch, der ein glühender Befürworter des Kriegs gegen die Ukraine ist. Er bete für eine friedliche Lösung der Situation.

Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Kämpfer von Prigoschins Söldnertruppe Wagner marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein, besetzten Militäreinrichtungen in Rostow, und aus der russischen Region Woronesch wurden Kampfhandlungen der russischen Armee gemeldet. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte den Aufstand der Wagner-Söldner eine "tödliche Bedrohung" und kündigte an, die aufständischen Wagner-Söldner würden als "Verräter" bestraft.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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