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"Pläne auf Mond vorbereiten" Putin will eigene Raumstation für Mondmission

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Putin im Gespräch mit Yuri Borrisow, dem Chef der russischen Weltraumorganisation Roskosmos.

Putin im Gespräch mit Yuri Borrisow, dem Chef der russischen Weltraumorganisation Roskosmos.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die "Mir" war die letzte von den Russen eigenständig betriebene Raumstation. Deren kontrollierter Absturz liegt mittlerweile 22 Jahre zurück. Zu Zeiten seines Angriffskriegs gegen die Ukraine und einer internationalen Spaltung sieht Russlands Präsident Putin eine eigene Raumstation als notwendig an.

Inmitten zunehmender internationaler Spannungen hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Aufbau einer eigenen Raumstation als notwendigen Schritt für die geplante Umsetzung des nationalen Mondprogramms bezeichnet. "Soweit ich verstehe, besteht eine der Funktionen der russischen Orbitalstation unter anderem darin, die Realisierung unserer Pläne auf dem Mond vorzubereiten", sagte Putin laut Nachrichtenagentur Interfax beim Treffen mit dem Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow.

Russland hat vor mehr als einem Jahr das Nachbarland Ukraine überfallen. Infolge der daraufhin massiv zunehmenden Spannungen mit dem Westen drohte Moskau mit dem Rückzug von der Internationalen Raumstation (ISS). Nach einem Beschluss von Roskosmos im Februar dieses Jahres soll das russische Modul der ISS jedoch noch bis 2028 in Betrieb bleiben.

Kosten auf 600 Milliarden Rubel geschätzt

Der Entwurf für die russische Raumstation soll in diesem Sommer fertig werden. Die Kosten für den Aufbau der Station werden in Moskau auf 600 Milliarden Rubel (derzeit etwa 6,7 Milliarden Euro) geschätzt.

Die russische Raumfahrtstation soll nach 2024 in Betrieb genommen werden - und vorläufigen Planungen zufolge in einer Umlaufbahn von 300 bis 350 Kilometern um die Erde umkreisen. Die ISS fliegt derzeit auf einer Höhe von mehr als 400 Kilometern über der Erde.

Putin bezifferte derweil die Finanzierung des russischen Raumfahrtprogramms in diesem Jahr auf umgerechnet 2,8 Milliarden Euro. Anlass seines Treffens mit dem Chef des russischen Raumfahrtprogramms ist der Tag der Kosmonautik in Russland: Am 12. April 1961 war der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch im Weltall.

Die sowjetische und später russische Raumfahrt hat eine lange Geschichte. Der kontrollierte Absturz der letzten von den Russen eigenständig betriebenen Raumstation, der "Mir", liegt mittlerweile jedoch bereits 22 Jahre zurück. Seitdem gab es zu verschiedenen Zeitpunkten diverse Pläne für Raumstationen.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 12. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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