Zwei Fluggeräte "abgeschossen" Russland meldet Drohnenangriff auf die Krim
22.11.2022, 21:31 Uhr
Die Satellitenaufnahme zeigt den Hafen von Sewastopol auf der Krim (Archivbild).
(Foto: picture alliance/dpa/Maxar Technologies)
In Belgorod nahe der ukrainischen Grenze ist im Oktober der Ausnahmezustand verhängt worden. Die Attacken auf die russische Region häufen sich. Bei erneutem Beschuss sind nun zwei Menschen ums Leben gekommen. Zudem sollen Drohnen die annektierte Halbinsel Krim angegriffen haben.
Die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim ist nach Angaben der von Moskau eingesetzten örtlichen Behörden mit Drohnen angegriffen worden. Zwei der unbemannten Fluggeräte seien "bereits abgeschossen worden", teilte der Gouverneur der Region Sewastopol, Michail Raswojajew, im Onlinedienst Telegram mit. Sie hätten ein Strom- und Heizkraftwerk im Stadtteil Balaklawa angreifen sollen. Schäden habe es nicht gegeben. Über dem Meer nahe der Hafenstadt habe die Schwarzmeerflotte drei weitere Drohnen abgefangen.
Als Marinebasis der Schwarzmeerflotte ist Sewastopol für Russland strategisch wichtig. Die Ukraine hat die Stadt aber schon mehrfach mit Kampfdrohnen aus der Luft angegriffen, einmal auch von See aus mit ferngesteuerten unbemannten Booten. Auch wenn es dabei keine großen Schäden gab, hat Russland doch vorsichtshalber einen Teil seiner Schiffe in den Hafen Noworossijsk auf dem Festland verlegt.
Russische Streitkräfte hatten die Ukraine am 24. Februar aus verschiedenen Richtungen angegriffen, insbesondere von der 2014 annektierten Krim aus. Die von Moskau eingesetzten Behörden der Halbinsel hatten in der vergangenen Woche erklärt, dass nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Teilen der ukrainischen Region Cherson die Verteidigungsanlagen auf der Krim ausgebaut würden.
Zudem kamen bei Explosionen in zwei russischen Orten nahe der Grenze zur Ukraine russischen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben. In der rund sieben Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Stadt Schebekino in der Region Belgorod sei eine Frau durch ukrainischen Beschuss getötet worden, erklärte der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Sie habe durch den Beschuss eine Kopfverletzung erlitten und sei in einem Rettungswagen gestorben.
Ausnahmezustand in Belgorod
Gladkow zufolge wurde außerdem ein Ehepaar in dem Grenzort Starosselje im Westen der Region durch die Explosion von "nicht identifizierter Munition" getötet. In dem Ort sei Ende Oktober der Ausnahmezustand verhängt worden. Ermittlungsbehörden untersuchen laut Gladkow den Fall.
Die russische Region Belgorod war in den vergangenen Monaten immer wieder beschossen worden. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Region im Oktober in eine Zone aufgenommen, in der verstärkte Sicherheitsmaßnahmen gelten.
Am Montag hatte Gladkow gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass erklärt, die Behörden in Belgorod hätten seit April "aktiv die Grenzen verstärkt". Er veröffentlichte Bilder auf Telegram, die den Bau einer "Sicherheitslinie" an der Grenze zeigen, die wie ein Graben aussieht.
Mitte des Monats hatte der Leiter der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, mitgeteilt, seine Organisation habe damit begonnen, Zivilisten in russischen Regionen nahe der Ukraine auszubilden. Zudem würden Befestigungen gebaut.
Quelle: ntv.de, lve/AFP