Politik

Bislang 1300 Soldaten getötet Selenskyj beziffert ukrainische Verluste

"Bei uns sind etwa 1300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000", sagte der ukrainische Präsident.

"Bei uns sind etwa 1300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000", sagte der ukrainische Präsident.

(Foto: picture alliance/dpa/Pressebüro des ukrainischen Präsidenten via AP)

Bei Angaben über Opfer in den eigenen Reihen hält sich sowohl die russische als auch die ukrainische Armee eigentlich bedeckt. Vor internationalen Journalisten äußert sich der ukrainische Präsident Selenskyj erstmals seit dem zweiten Kriegstag wieder zu gefallenen ukrainischen Soldaten.

Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine vor mehr als zwei Wochen sind etwa 1300 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor internationalen Journalisten. Die ukrainische Armee hatte sich bislang bei Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen bedeckt gehalten und lediglich die Zahl angeblich getöteter russischer Soldaten genannt. "Bei uns sind etwa 1300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000", sagte der Präsident. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zuletzt hatte Selenskyj am zweiten Kriegstag, am 25. Februar, von 137 gefallenen ukrainischen Soldaten gesprochen. Russland hatte bei seiner bisher einzigen Angabe am 2. März eine Zahl von knapp 500 getöteten eigenen Streitkräften genannt. Die Donezker Separatisten sprachen kürzlich von bislang rund 200 getöteten eigenen Kämpfern. Anfang März hatte Moskau behauptet, dass es auf ukrainischer Seite schon 2870 getötete Soldaten gegeben habe.

Die russischen Streitkräfte haben nach Ansicht von Selenskyj seit Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine erhebliche Verluste erlitten. "Dies ist der größte Schlag für die russische Armee seit Jahrzehnten", sagte Selenskyj in einer am heutigen Samstag veröffentlichten Videobotschaft. "Nirgendwo hat sie innerhalb so weniger Tage mehr verloren", sagte Selenskjy am 17. Tag des Krieges. "Unsere Streitkräfte tun alles, um dem Feind jede Lust an einer Fortsetzung des Krieges gegen die Ukraine zu nehmen. Die Verluste der russischen Truppen sind kolossal." Nach ukrainischen Angaben wurden bisher mehr als 360 russische Panzer sowie mehr als 1200 weitere gepanzerte Fahrzeuge zerstört, außerdem etwa 60 Kampfflugzeuge und 80 Hubschrauber.

Mehr zum Thema

Auch in westlichen Geheimdienstkreisen ist die Rede von erheblichen russischen Verlusten. Bei Angaben über Opfer in den eigenen Reihen halten sich sowohl die russische als auch die ukrainische Armee bedeckt. Sie berichten vielmehr über Geländegewinne und zerstörte Militärtechnik der Gegenseite. "Die meisten Armeen auf der Welt besitzen nicht das, was die russischen Truppen während der Invasion verloren haben", sagte Selenskyj.

"Russische Soldaten ergeben sich nicht nur einzeln, sondern in Gruppen. Ganze Gruppen versuchen, von der Ukraine aus, nach Hause, nach Russland zu gelangen." Mit Blick auf die sowjetische Geschichte und den Sieg über Nazi-Deutschland im "Großen Vaterländischen Krieg" sagte Selenskyj: "Das ist ein vaterländischer Krieg. Das ist ein Volkskrieg. Das ist unser Krieg. Das ist der Krieg für unsere Unabhängigkeit."

Quelle: ntv.de, jki/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen