"Jeder Meter zählt" Selenskyj spricht über schwere Kämpfe im Osten
08.12.2022, 04:57 Uhr
Seit dem Sommer toben schwere Gefechte um Bachmut.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Seit dem Sommer versuchen Moskaus Verbände die Kleinstadt Bachmut im Donbass zu erobern. Doch bislang leisten Kiews Streitkräfte dort erbitterten Widerstand. Präsident Selenskyj dankt den ukrainischen Soldaten für ihren Einsatz. "Jeder Meter zählt", sagt er an die Verteidiger des Landes gerichtet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von anhaltend schweren Gefechten im Osten seines Landes berichtet. Bei jüngsten russischen Angriffen auf die Stadt Kurachowe im Gebiet Donezk seien zehn Menschen getötet worden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Donnerstag. Die russischen Truppen hätten "gezielt ganz normale Menschen in Visier genommen".
Über die Lage rund um die derzeit besonders heftig beschossene Kleinstadt Bachmut, die die Russen bereits seit Monaten einzunehmen versuchen, sagte Selenskyj: "Dort gibt es eine sehr harte Konfrontation. Jeder Meter zählt." Er dankte zudem allen ukrainischen Soldaten, die sich den Angreifern entgegenstellten.
Russland hat die Ukraine vor mehr als neun Monaten am 24. Februar überfallen. Seitdem hat die ukrainische Armee Selenskyjs Aussagen zufolge bereits fast 1900 Ortschaften wieder befreit. "Fast genauso viele ukrainische Städte und Dörfer sind aber noch besetzt", fügte er hinzu.
Der ukrainische Generalstab meldete am Mittwoch die Abwehr mehrerer russischer Angriffe auf Bachmut und Umgebung. Ein Armeesprecher sagte, Russland verlieren jeden Tag 50 bis 100 Soldaten bei den Kämpfen um die Stadt. Das russische Verteidigungsministerium behauptete, Kiews Truppen hätte erfolglos versucht, verloren gegangene Stellungen südlich von Bachmut zurückzuerobern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Bachmut, bekannt für seine Weinproduktion, ist seit August Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Verkehrsknotenpunkt liegt an einer wichtigen Hauptstraße, die nach Kramatorsk und Slowjansk führt - beides Schlüsselstädte in der Region Donezk, die Moskau trotz minimaler Fortschritte erobern will.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP