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"Entlastung der Mittelschicht" Spitzensteuersatz: Merz zeigt sich offen für Erhöhung

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Vor einigen Monaten spricht sich Jens Spahn für eine Anhebung des Spitzensteuersatzes bei gleichzeitiger Erhöhung der Einkommensgrenze aus. CDU-Chef Merz pflichtet ihm in einem Interview erstmals bei und äußert sich auch zur Debatte ums Rentenalter.

Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz hat sich erstmals offen zu Vorschlägen aus seiner Partei, den Spitzensteuersatz zu erhöhen und einen gleitenden Anstieg des Rentenalters festzuschreiben, gezeigt. In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) sagte Merz: "Schon Leute, die nur ein bisschen mehr verdienen als der Durchschnitt, erfahren eine enorme Belastung durch Abgaben und Steuern." Die Belastungskurve müsse abflachen, denn Leistung müsse sich lohnen.

"Ob der Spitzensteuersatz dann bei 42 oder 45 Prozent liegt, ist nicht entscheidend. Wichtig ist eine Entlastung der Mittelschicht", betont der CDU-Chef. Die Grundsatzkommission der CDU, in der Unionsfraktionsvize Jens Spahn als Vorsitzender der Fachkommission Wohlstand mitarbeitet, hatte sich bereits im Frühjahr dafür ausgesprochen, den Spitzensteuersatz von 42 Prozent, bei gleichzeitiger Erhöhung der Einkommensgrenze, anzuheben.

Auch für Anhebung des Renteneintrittsalters

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Auch zur Debatte um das Renteneintrittsalter äußerte sich Merz im FAS-Interview. Demnach solle man "nicht in die alte Debatte verfallen, ob wir mit 67 oder 70 Jahren in Rente gehen sollen". Es sei besser, die steigende Lebenserwartung in zusätzliche Arbeit und zusätzlichen Rentenbezug aufzuteilen. Zuletzt hatte der CDU-Chef den Vorschlag gemacht, Nebenverdienste im Alter steuerfrei zu stellen.

Auch mit dieser Haltung stellt sich Merz hinter die Vorschläge von Spahn. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende hatte sich bereits im letzten Jahr dafür ausgesprochen, das Renteneintrittsalter automatisch an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Merz hatte es bisher vermieden, sich zu beiden Vorschlägen zu positionieren. Vor allem die Forderung nach einem höheren Spitzensteuersatz war in Teilen der Partei auf heftigen Widerstand gestoßen.

Quelle: ntv.de, jaz

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