Politik

Eine Retourkutsche? Teheran fordert von Paris Ende der Gewalt gegen Demonstranten

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Mit einem Großaufgebot der Polizei will Frankreich weitere gewaltsame Krawalle verhindern.

Mit einem Großaufgebot der Polizei will Frankreich weitere gewaltsame Krawalle verhindern.

(Foto: dpa)

Die Protestbewegung im eigenen Land schlug der Iran brutal nieder - mehrere Demonstranten wurden seitdem hingerichtet. Nun ruft das Land Frankreich auf, Menschenwürde, Meinungsfreiheit und friedliche Demonstrationen zu respektieren.

Das iranische Außenministerium hat die Regierung in Frankreich inmitten der Unruhen in dem Land dazu aufgefordert, die "gewaltsame Behandlung seiner Bevölkerung zu beenden" und sich in "Zurückhaltung" zu üben. Die Regierung und die Polizei solle "den Forderungen der Demonstranten Beachtung schenken" und "jegliche Gewalt vermeiden", erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, bei Twitter.

"Die französische Regierung muss der gewalttätigen Behandlung ihrer Bevölkerung ein Ende setzen, indem sie die Grundsätze der Menschenwürde, der Meinungsfreiheit und des Rechts der Bürger auf friedliche Demonstration respektiert", betonte der Sprecher weiter. Kanani führte die Proteste unter anderem auf die Diskriminierung von Migranten zurück.

"Bestimmte europäische Länder" hätten sich nicht dem Problem der schlechten Behandlung der zugezogenen Menschen gestellt. Dies "schafft ungünstige Bedingungen für die europäischen Bürger, auch in Frankreich", erklärte der Sprecher. Das Ministerium forderte die Iraner dazu auf, "nicht unbedingt notwendige Reisen nach Frankreich zu vermeiden". Die iranischen Medien räumen den Aufständen in Frankreich viel Platz ein.

Im Iran hatte der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September eine Protestbewegung ausgelöst, die das Regime brutal niederschlug. Mehrere mutmaßliche Teilnehmer der Proteste wurden hingerichtet. Die iranischen Behörden hatten dabei auch die Solidarität europäischer Länder mit der Protestbewegung scharf kritisiert. Im Oktober hatte Kanani die "Einmischung" von Präsident Emmanuel Macron angeprangert, der seine Unterstützung für die Demonstranten im Iran zum Ausdruck gebracht hatte.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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