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"Abscheulicher Terroranschlag" Armbrust-Schütze greift israelische Botschaft in Belgrad an

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Die Botschaft wurde vorläufig geschlossen.

Die Botschaft wurde vorläufig geschlossen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Mit einer Armbrust bewaffnet, attackiert ein Mann das Wachpersonal der israelischen Botschaft in Belgrad. Der noch nicht identifizierte Angreifer trifft einen Beamten mit einem Pfeil am Hals und wird daraufhin erschossen. Serbiens Ministerpräsident Vucevic spricht von einem Terrorangriff.

Ein bisher nicht identifizierter Täter hat mit einer Armbrust auf einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad geschossen. Der Gendarm, der von dem Pfeil am Hals getroffen worden sei, habe den Angriff mit der Schusswaffe erwidert und damit den Attentäter tödlich verletzt, berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der Wachbeamte aus den Reihen der serbischen Gendarmerie wurde im Krankenhaus operiert, sein Zustand sei stabil, hieß es in dem Bericht.

Der serbische Innenminister Ivica Dacic bezeichnete den Angriff als Terroranschlag. Mehrere Verdächtige, die mit dem Vorfall in Verbindung stehen könnten, seien festgenommen worden, sagte Dacic. Es gebe Hinweise darauf, dass sie den Sicherheitsbehörden bereits bekannt seien und zur erzkonservativen Islam-Strömung der Wahhabiten gehörten. Das sei aber noch nicht bestätigt.

Auch Ministerpräsident Milos Vucevic verurteilte den "abscheulichen Terroranschlag" aufs Schärfste. "Der Staat Serbien ist in der Lage, entschieden auf die Bedrohung durch den Terrorismus zu reagieren", sagte er laut RTS. Auch das israelische Außenministerium sprach von einem versuchten Terrorakt. Botschaftspersonal sei nicht verletzt, die Botschaft vorläufig geschlossen worden.

Der Attentäter starb an den Folgen der Verletzungen, die ihm der Gendarm mit seiner Schusswaffe zugefügt hatte. Der Wachbeamte habe aus Notwehr gehandelt, so die Staatsanwaltschaft. Die Identität des Attentäters sowie die näheren Umstände des Anschlags seien noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Pfeil aus der Armbrust wurde dem Gendarmen im Krankenhaus operativ entfernt, berichtete RTS unter Berufung auf Krankenhausärzte.

Die Sicherheitsvorkehrungen für israelische und jüdische Einrichtungen sind seit dem Gaza-Krieg weltweit aus Furcht vor Anschlägen und gewaltsamen Protesten massiv verstärkt worden. Serbien hat seine engen Beziehungen zu Israel auch während des Gazakriegs aufrechterhalten.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/rts/AP

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