Politik

First Lady will nicht Trump-Gegner rufen nach Michelle Obama

First Lady Michelle Obama.

First Lady Michelle Obama.

(Foto: imago/Bildbyran)

Wer kann Donald Trump in vier Jahren aus dem Weißen Haus vertreiben? Das liberale Amerika setzt auf die ultimative Waffe: Michelle Obama. Doch die Sache hat einen klitzekleinen Haken.

Der Schock über den Triumph von Donald Trump ist noch nicht verdaut, da haben liberale US-Amerikaner bereits jemanden ausgeguckt, der dem neuen Präsidenten bei den nächsten Wahlen eine krachende Niederlage beibringen soll: Michelle Obama.

Das ist durchaus nachvollziehbar. Die First Lady ist klug, charmant, engagiert. Doch so laut die Rufe auch sind, Michelle Obama wird nicht antreten. Sie hat mehrfach definitiv ausgeschlossen, sich für ein politisches Amt zu bewerben. Im vergangenen März wurde sie zum wiederholten Male gefragt, ob sie nicht vielleicht doch im Jahre 2020 bei den Präsidentschaftswahlen antreten wolle. Ihre Antwort: "Nein, nö, wird nicht passieren."

Das ist deutlich. Doch gerade ihre beharrliche Weigerung, Politikerin zu werden, macht Michelle Obama für viele liberale US-Amerikaner zur idealen Kandidatin – vor allem vor dem Hintergrund, dass Donald Trump mit seinem Anti-Establishment-Wahlkampf die Präsidentschaft gewann und Hillary Clinton als Sinnbild eben dieses Establishments grandios scheiterte.

Michelle Obama hat sich in den vergangenen acht Jahren als First Lady aus der Tagespolitik völlig herausgehalten. Damit strahlt sie für viele US-Bürger Authentizität und Überparteilichkeit aus. Mehr noch: Sie hat immer wieder betont, wie sehr sie das politische Geschäft und seine Boshaftigkeit verachtet. Der Wahlkampf dürfte sie darin bestätigt haben. Sie hatte sich schon vorher laut gefragt, wieso sich ihr Mann das antue. "Ich bin ein kleines bisschen klüger als er. Ich habe mir den einfacheren Job ausgesucht", sagte sie 2012 einem Interview.

Hat Michelle Obama  das Zeug zur Präsidentin? Wahrscheinlich. Kann sie Trump schlagen? Möglicherweise. Das ist allerdings völlig egal, denn bekanntlich wird sie nicht antreten.

"Könnte nicht stolzer sein"

Das ändert nichts daran, dass der Wunsch liberaler US-Amerikaner nach einer Kandidatur durchaus nachvollziehbar ist. Und wer sich in sozialen Netzwerken umsieht, stellt schnell fest, dass auch im Ausland der Ruf nach der First Lady lauter wird.

Das liegt unter anderem daran, dass Michelle Obama die zwei eindrucksvollsten Reden des Wahlkampfes gehalten hat. Die eine auf dem Parteitag, auf dem Hillary Clinton zur Kandidatin der Demokraten gekürt wurde. Die andere, als sie auf das Video reagierte, in dem Donald Trump in vulgärer Sprache über die Verfügbarkeit von Frauen schwadronierte.

"Die beschämenden Kommentare über unsere Körper. Die Respektlosigkeit gegenüber unseren Ambitionen und unserem Intellekt. Die Annahme, dass man mit Frauen machen kann, was man will", sagte sie auf einer Veranstaltung im Oktober. "Das ist grausam. Das ist beängstigend. Und die Wahrheit ist, das tut weh. Das tut weh"

Und Barack Obama? Hält viel von seiner Frau. "Sie ist eine der talentiertesten und brillantesten Menschen, die ich kenne. Ich könnte nicht stolzer auf sie sein." Aber sie habe weder die Geduld noch die Absicht, jemals für ein politisches Amt zu kandidieren.

Das heißt: Die Gegner Donald Trumps müssen sich jemand anderen suchen. Dafür bleibt noch jede Menge Zeit, die nächsten Wahlen sind erst in knapp vier Jahren. Das dürfte für viele liberale Amerikaner aber kein großer Trost sein.

Quelle: ntv.de

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