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Islamisten übergeben Leiche Trump droht Hamas mit Auslöschung und vermutet Rebellion

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Israelische Panzer an der Grenze zum Gazastreifen.

Israelische Panzer an der Grenze zum Gazastreifen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Hamas händigt dem Roten Kreuz eine weitere Leiche aus. US-Präsident Trump droht der Terrororganisation derweil mit Vernichtung, sollte sie sich nicht "benehmen". Zu den Verstößen gegen die Waffenruhe hat er eine Theorie.

US-Präsident Donald Trump hat nach gegenseitigen Vorwürfen Israels und der Hamas zu Verstößen gegen das Waffenruhe-Abkommen der radikalislamischen Palästinenserorganisation mit Vernichtung gedroht. Sollte die Hamas sich nicht "benehmen", würden "wir sie auslöschen", sagte Trump vor Journalisten in Washington. Er gebe der Hamas jedoch eine "kleine Chance", sich an das Abkommen zu halten.

Zugleich bekräftigte Trump aber, dass keine US-Streitkräfte gegen die Hamas eingesetzt würden. Dutzende Länder, die sich bereit erklärt hätten, sich einer internationalen Stabilisierungstruppe für den Gazastreifen anzuschließen, würden "gerne eingreifen", sagte der US-Präsident. "Zudem würde Israel binnen zwei Minuten eingreifen, wenn ich sie darum bitten würde", betonte er. Er fügte hinzu: "Aber im Moment haben wir das nicht gesagt."

Die USA würden es "noch ein wenig versuchen" und hofften, dass es "etwas weniger Gewalt" geben werde. "Aber im Moment sind das gewalttätige Menschen", sagte Trump über die Hamas. Der US-Präsident äußerte sich zehn Tage nach Inkrafttreten des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas, das auf Grundlage von Trumps Friedensplan zustande gekommen war. Am Sonntag warfen sich Israel und die Hamas jedoch gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vor.

"Glaube nicht, dass es die Führung war"

Trump vermutet Rebellen innerhalb Terrororganisation hinter den Verstößen. Der Republikaner sagte im Weißen Haus: "Ich glaube nicht, dass es die Führung war", aber es habe eine Rebellion unter ihnen gegeben und es seien viele Menschen getötet worden.

Trump hatte bereits vor Tagen der Hamas mit dem Tode gedroht. Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, "werden wir keine Wahl haben, als hineinzugehen und sie zu töten", hatte er auf der Plattform Truth Social geschrieben. Davor hatten Berichte über Tötungen im Gazastreifen durch Hamas-Kämpfer international für Empörung gesorgt. Trump hatte das am vergangenen Dienstag zunächst noch mit einem gewissen Verständnis kommentiert: Die Hamas habe gegen "sehr, sehr schlimme Banden" durchgegriffen, das habe ihn nicht groß gestört. "Das ist okay", sagte er wörtlich.

Forensik überprüft Leichnam

Derweil hat die Hamas die Leiche einer weiteren Person übergeben, bei der es sich mutmaßlich um eine getötete Geisel handelt. Israel habe über das Rote Kreuz "den Sarg einer vermissten Geisel erhalten", der an die israelischen Sicherheitskräfte im Gazastreifen übergeben worden sei, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Das Forensische Institut in Tel Aviv soll die Identität der getöteten Person feststellen.

Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Sollte Israel die Identität der nunmehr überstellten Leichen bestätigen, würden noch 15 tote Geiseln im Gazastreifen verbleiben. Die Hamas beruft sich darauf, dass es für sie schwierig sei, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien.

Bereits am Montag vor einer Woche hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln freigelassen. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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