Politik

IS in Syrien und Irak Türkei fordert mehr Nato-Präsenz

Deutsche Tornados sind im türkischen Incirlik stationiert und führen Aufklärungsflüge in Syrien und dem Irak durch.

Deutsche Tornados sind im türkischen Incirlik stationiert und führen Aufklärungsflüge in Syrien und dem Irak durch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Angesichts der Nato-Aufrüstung in Osteuropa drängt die Türkei das Bündnis zu einer deutlichen Stärkung seiner Südflanke. "Die Nato sollte ihre Abschreckungsfähigkeit nicht verlieren und ihre Verteidigungsfähigkeit", sagte der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "Aber die Nato sollte, was sie an ihrer Ostflanke demonstriert, auch an ihrer Südflanke zeigen, vor allem im Südosten." Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert Gebiete im Irak und in Syrien. Beide Länder grenzen an die Türkei.

Die Türkei fordert schon länger eine stärkere Beteiligung der Nato im Kampf gegen den Terrorismus. "Die Nato hat ihre Verpflichtung an der Südflanke noch nicht erfüllt, wir hoffen dass sich das bald verändern wird", sagte Isik.  Erst diese Woche hatten die Verteidigungsminister des Bündnisses bei einem Treffen in Brüssel den Ausbau ihres Stützpunktes im italienischen Neapel beschlossen. Dort sollen künftig Informationen aus Krisenländern wie Libyen und dem Irak zusammenfließen, um im Anti-Terror-Kampf stärken zu können.

Die Terrormiliz IS bekommt einer Studie zufolge allerdings durch den Verlust großer Territorien finanzielle Probleme. Von 2014 bis 2016 seien die Einnahmen um mehr als die Hälfte eingebrochen - von ursprünglich bis zu 1,9 Milliarden Dollar auf maximal 870 Millionen Dollar, erklärte die Beratungsgesellschaft EY. Die Haupteinnahmequellen – Steuern, Öl und Raub – seien zurückgegangen, weil wichtige Territorien verloren gegangen seien. "Wenn sich der Trend so fortsetzt, bricht das 'Geschäftsmodell' des Islamischen Staates bald zusammen", sagte Stefan Heißner von EY.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa/rts

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