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Keine Terrorüberwachung mehr USA verlassen letzte Basis im Niger

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Laut einer Vereinbarung mit den nigrischen Behörden haben die US-Truppen bis zum 15. September Zeit, das westafrikanische Land zu verlassen.

Laut einer Vereinbarung mit den nigrischen Behörden haben die US-Truppen bis zum 15. September Zeit, das westafrikanische Land zu verlassen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Für Washington war der Stützpunkt im Wüstenstaat Niger strategisch wichtig - viel Geld floss in den Bau. Nach fünf Jahren gibt das US-Militär die Air Base auf. Auch Russland und der Iran haben damit etwas zu tun.

Die USA haben einen Großteil ihrer Truppen aus dem westafrikanischen Sahel-Staat Niger abgezogen. Eine Abschiedszeremonie fand im mehr als 100 Millionen US-Dollar teuren Luftstützpunkt 201 der USA in der Wüstenstadt Agadez statt. Von dort aus überwachten die USA mit zeitweise rund 1000 Militärangehörigen im Land seit 2019 mit Drohnen die Aktivitäten von Terrorgruppen und Menschenschmugglern in Libyen und dem Sahel. Der Abzug aus dem Land soll bis zum 15. September beendet sein, teilte die für Afrika zuständige Kommandozentrale des US-Militärs Africom in Stuttgart mit.

Das Militär im Niger hatte im Juli letzten Jahres den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt. Bis zu dem Putsch galt der Niger als letzter demokratischer Partner des Westens im Kampf gegen islamistischen Terrorismus im Sahel. Danach wandte sich das Land verstärkt Russland und dem Iran zu und drängte westliche Länder zum Rückzug. Deutschland will den Lufttransportstützpunkt der Bundeswehr am Rande der Hauptstadt Niamey ebenfalls bis Ende August räumen, nachdem Verhandlungen über einen Weiterbetrieb gescheitert waren.

Im April kündigte die nigrische Junta die Militärabkommen mit den USA auf. Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten zuerst versucht, zu verhandeln - dann aber im Juli ihren kleineren Stützpunkt in Niamey geräumt. Zwischen Washington und der Militärregierung gab es Berichten zufolge Streit über die Rolle Russlands ebenso wie über das Interesse des Irans am Kauf des nuklearen Brennstoffs Uran.

In den westafrikanischen Binnenstaaten Mali, Burkina Faso und Niger breiten sich seit Jahren islamistische Terrorgruppen aus. Nach Militärputschen wenden sich alle drei Staaten Russland zu, das Söldner, Militärausbilder und Waffen in die Länder schickt.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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