Politik

"Kein militärisches Ziel" USA weisen russische Version zu Winnyzja-Angriff zurück

In Winnyzja starben auch drei Kinder bei den Angriffen.

In Winnyzja starben auch drei Kinder bei den Angriffen.

(Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Emergency Service/AP)

Bei einem russischen Raketenangriff werden in der westukrainischen Großstadt Winnyzja mindestens 23 Menschen getötet. Die USA weisen nun die Darstellung Moskaus zurück, nach der die russische Armee ein militärisches Ziel getroffen habe. Vielmehr sollen Wohnungen zerstört worden sein.

Die USA haben die russische Darstellung zurückgewiesen, dass der Raketenangriff in der zentralukrainischen Stadt Winnyzja ein militärisches Ziel getroffen habe. "Ich habe keinen Hinweis, dass ein militärisches Ziel dort irgendwo in der Nähe war", sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte. Vielmehr sehe das getroffene Objekt "wie ein Gebäude mit Wohnungen" aus.

Die russischen Raketen waren am Donnerstag im Stadtzentrum von Winnyzja eingeschlagen, das hunderte Kilometer von der Frontlinie des Krieges entfernt liegt. Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens 23 Menschen getötet, darunter drei Kinder. Mehr als hunderte weitere Menschen wurden demnach verletzt.

"Offener Akt des Terrorismus"

Russland bestritt jedoch, Zivilisten in Winnyzja angegriffen zu haben. Vielmehr sei ein Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure "mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten" beschossen worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. "Dabei wurden die Teilnehmer des Treffens eliminiert."

Hingegen hatte die ukrainische Armee mitgeteilt, dass drei russische Raketen in Winnyzja ein Gebäude mit Büros und kleinen Geschäften sowie einen angrenzenden Parkplatz getroffen hätten. Von den örtlichen Rettungskräften verbreitete Bilder zeigten ein etwa zwölfstöckiges Gebäude, das schwer beschädigt war. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Beschuss von Winnyzja als "offenen Akt des Terrorismus". Auch UN-Generalsekretär António Guterres und Vertreter des Westens reagierten entsetzt.

Die Bundesregierung in Berlin forderte von Moskau den sofortigen Stopp von Angriffen auf zivile Einrichtungen. Der Beschuss von Winnyzja sei ein "Akt der Grausamkeit", sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Dieser Angriff zeige "einmal mehr, dass Russland in diesem Krieg massiv gegen die Regeln des Völkerrechts verstößt".

Quelle: ntv.de, dbe/AFP

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