40 Tote im Schwarzen Meer? Ukraine: Russischer Vorposten auf Förderplattform zerstört
10.08.2024, 21:21 Uhr Artikel anhören
Eine Förderplattform im Schwarzen Meer.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Im Schwarzen Meer gelingen Kiew immer wieder Schläge gegen Moskaus Streitkräfte. Nun meldet die Ukraine eine Attacke auf eine besetzte Gasförderplattform. Dort soll sich ein russischer Außenposten befunden haben.
Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einen Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten die Plattform demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte.
"Wir können so etwas nicht zulassen", sagte Dmytro Pletentschuk der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda". Zivilisten seien auf der Gasförderplattform, die außer Betrieb ist, nicht gewesen, hieß es. Die Raketen- und Artillerieeinheiten der Küstenstreitkräfte hätten den Schlag ausgeführt. Auf einem veröffentlichten Video war eine schwere Explosion zu sehen.
Es sei nicht die erste Operation dieser Art gewesen, sagte Pletentschuk. Der Feind habe den Turm schon in der Vergangenheit genutzt, um etwa die Navigation von Getreidefrachtern zu stören. Der Marineoffizier betonte, dass die Entscheidung für den Angriff für die Sicherheit der zivilen Schifffahrt getroffen worden sei.
Die Ukraine, die selbst über keine funktionsfähige Marine verfügt, hat in den vergangenen Monaten laut eigenen Angaben etwa ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. So meldete Kiew Anfang August die Zerstörung des U-Bootes "Rostow am Don".
Im vergangenen September eroberten ukrainische Spezialeinheiten mehrere strategisch wichtige Bohrinseln in der Nähe der besetzten Halbinsel Krim zurück. Dabei wurden nach Angaben des Militärgeheimdienstes auch "wertvolle Trophäen" erobert, etwa Hubschrauber-Munition und ein Radarsystem, mit dem sich die Bewegung von Schiffen im Schwarzen Meer verfolgen lassen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa