Schwarzes Meer

In den vergangenen Monaten gelingen Kiew mit Seedrohnen Erfolge gegen die russische Schwarzmeerflotte. Nun wollen Moskaus Streitkräfte ein Schiff der ukrainischen Marine zerstört haben. Dabei soll erstmals eine Marinedrohne zum Einsatz gekommen sein. Kiew meldet einen Toten. Gesunken sei das Schiff aber nicht.

Nicht nur bei den Schiffen der russischen Schwarzmeerflotte gibt es im Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Verluste. Auch ihre Marineflieger trifft es hart. Einer Auflistung zufolge büßt ein Regiment der Flotte in drei Jahren über 50 Prozent seiner Mehrzweckjäger ein.

Nun trifft es auch Sotschi. Die Ukrainer greifen mit Drohnen den bei Russen beliebten Kurort am Schwarzen Meer an - mit Folgen für ein Öldepot und den Flugverkehr in der Stadt.

Im Dezember versinken zwei russische Öltanker im Schwarzen Meer - zahlreiche Meerestiere verenden. Und einem Medienbericht zufolge ist kein Ende der Ölpest in Sicht.

Fast zwei Jahre ist Wladislaw Zadorin Kriegsgefangener der Russen und erlebt ein Martyrium aus Folter, Hunger und psychischer Gewalt. Über das Grauen spricht der ehemalige Soldat von der Schlangeninsel nun in einem Interview.

Das Loch in der russischen Haushaltskasse wird größer. Das liegt an den westlichen Sanktionen und dem sinkenden Ölpreis. Präsident Putin bedient sich am staatlichen Rentenfonds, um die Rüstungsausgaben zu finanzieren. Ein Zeichen dafür, unter welchem Druck Russlands Wirtschaft steht. Von Lea Verstl

Am Samstag präsentiert die Ukraine ein Video, das den Abschuss eines russischen Kampfjets zeigt - von einer Drohne im Wasser aus. Und auch an Land werden die unbemannten Objekte immer wichtiger. Vor allem jetzt, sagt Militärexperte Oberst Reisner, kurz vor dem 9. Mai. Putin will seine Armee als überlegene Streitkraft präsentieren. Die Ukrainer wollen genau das verhindern.

• Video Ukraine soll einzigartige Attacke gelungen sein

Im Kampf um die Kontrolle über das Schwarze Meer erleidet Russlands Luftwaffe offenbar eine Schlappe. Kiew zufolge können neue ukrainische Seedrohnen zwei Kampfflugzeuge abschießen. Dabei kommen laut dem Geheimdienst auch Raketen aus US-Produktion zum Einsatz.

Als Vorbedingung für eine Teilwaffenruhe fordert der Kreml eine Abschwächung der Sanktionen gegen Russland. Doch eine "Koalition der Willigen" spricht sich vehement dagegen aus und erwägt sogar eine Verschärfung. Kreml-Sprecher Peskow bezichtigt nun die Europäer, den Frieden zu boykottieren.

Die russische Landwirtschaft leidet unter den Sanktionen der EU. Moskau will sie daher unbedingt loswerden und fordert ihre Aufhebung als Bedingung für eine Waffenruhe im Schwarzen Meer. Aus der EU gibt es eine klare Antwort, was Russland dafür tun müsste.

In Saudi-Arabien vermitteln die USA zwischen der Ukraine und Russland. Nun gibt es neue Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Schwarzen Meer. Beide Kriegsparteien stimmen grundsätzlich zu, stellen aber auch Bedingungen.

Viele der ukrainischen Agrarexporte laufen bis zum Kriegsbeginn über das Schwarze Meer. Die Gewässer sind aber längst nicht mehr sicher. Als Vereinbarung der Waffenruhe-Gespräche sollen sie das nun bald wieder werden. Allerdings fordert Russland einen hohen Preis.

Erst im Dezember hat eine Ölkatastrophe im Schwarzen Meer vor der russischen Küste Schlagzeilen gemacht. Nun gibt es einen weiteren Unfall bei einem Tanker - diesmal in der Ostsee.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine vor drei Jahren verzichten die USA auf bemannte Erkundungsflüge über dem Schwarzen Meer. Bis jetzt. Laut Flightradar24 kreist ein Aufklärer stundenlang im internationalen Luftraum. Ein Anzeichen für einen neuen Ansatz?

Russland transportiert mit einer Pipeline Gas durch das Schwarze Meer in die Türkei. Der Ukraine wirft das Putin-Regime jetzt einen Angriff auf die Infrastruktur des Transportweges vor. Nachhaltige Beschädigungen soll es durch den Angriff aber keine geben.

Erst zum Jahreswechsel vermeldet die Ukraine einen vom Schwarzen Meer aus gestarteten Angriff auf russische Helikopter mit Seedrohnen. Jetzt legen die Streitkräfte Kiews nach. Sie nutzen eine "Magura V5" und FPV-Drohnen für einen "historischen" Angriff.