Erfolg im Schwarzen Meer Ukraine erobert Bohrinseln vor der Krim zurück
11.09.2023, 14:46 Uhr Artikel anhören
Ukrainische Kommandosoldaten auf einer der Bohrplattformen.
(Foto: HUR)
Seit dem Angriffskrieg nutzt das russische Militär die Boiko-Türme auf Bohrinseln in der Nähe der annektierten Krim zu militärischen Zwecken. Nun meldet ein ukrainischer Geheimdienst die Wiedereroberung der Bohrinseln. Darüber hinaus verzeichnet das ukrainische Militär noch weitere Erfolge.
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Militärgeheimdienstes mehrere strategisch wichtige Bohrinseln in der Nähe der von Russland annektierten Halbinsel Krim zurückerobert. In einer "einzigartigen Operation", sei es gelungen, die sogenannten Boiko-Türme im Schwarzen Meer wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen, teilte der Geheimdienst mit.
Für die Ukraine sei dies strategisch wichtig gewesen, denn nun könne Russland die Gas- und Öl-Plattformen nicht mehr zu militärischen Zwecken nutzen. "Russland wurde der Fähigkeit beraubt, die Gewässer des Schwarzen Meeres vollständig zu kontrollieren, und dies bringt die Ukraine einer Rückeroberung der Krim viele Schritte näher."
Bohrinseln als ehemals wichtige Quellen der Ukraine für Erdgas
Russland äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben. Unabhängig ließen sie sich nicht überprüfen. Russland hatte die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Die Boiko-Türme waren seit 2015 besetzt und seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nutzte Russland die Anlagen militärisch. Bevor Russland die Krim eroberte, förderte die Ukraine einen erheblichen Teil ihres Erdgases aus dem Schwarzen Meer und versorgte damit nicht nur die Halbinsel, sondern auch ihre Festlandregionen mit Gas.
Die Ukraine treibt seit etwa einem Vierteljahr eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen voran. Zuletzt meldete sie mehrere militärische Erfolge.
Während der Rückeroberung der Boiko-Türme lieferten sich ukrainische Sondereinsatzkräfte nach Angaben des Militärgeheimdienstes von Booten aus ein Gefecht mit einem russischen Kampfjet. Dieser sei beschädigt und somit zum Rückzug gezwungen worden. Neben den Bohrinseln seien auch weitere "wertvolle Trophäen" erobert worden, etwa Hubschrauber-Munition und ein Radarsystem, mit dem sich die Bewegung von Schiffen im Schwarzen Meer verfolgen lasse.
Quelle: ntv.de, mes/rts