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CIA-Chef besucht Kiew Ukraine skizziert Pläne für Offensive und Waffenruhe

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CIA-Chef William Burns äußerte sich nicht zu seiner Reaktion auf die ukrainischen Pläne.

CIA-Chef William Burns äußerte sich nicht zu seiner Reaktion auf die ukrainischen Pläne.

(Foto: REUTERS)

Im Laufe des Krieges gegen die Ukraine ist CIA-Direktor Burns immer wieder zu Gesprächen im Land. Bei seiner vorerst letzten Visite kurz vor dem Wagner-Putsch geht es überraschend um mögliche Friedensgespräche mit Russland. Kiew sieht dafür Chancen, allerdings unter einer Voraussetzung.

Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, ist nach Angaben eines US-Beamten kurz vor dem 24-stündigen Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner in die Ukraine gereist. Dort habe er Geheimdienstmitarbeiter und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf nicht namentlich genannte US-Beamte.

Bei seiner Reise habe Burns bekräftigt, Geheimdienstinformationen auszutauschen, "um die Ukraine bei der Verteidigung gegen russische Aggressionen zu unterstützen". Demnach teilten ukrainische Beamte mit der US-Seite Pläne, von Russland besetzte Gebiete zu befreien und bis Ende des Jahres Verhandlungen über eine Waffenruhe aufzunehmen. Die Ukraine führt derzeit im Osten und Süden des Landes eine Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Moskau besetzten Gebiete aus.

Der Plan der Ukraine sei demnach, bis zum Herbst beträchtliches Territorium zurückzuerobern, Artillerie- und Raketensysteme in die Nähe der Grenzlinie der von Russland kontrollierten Krim zu bringen und weiter in die Ostukraine vorzudringen. Auf dieser Basis sei dann geplant, zum ersten Mal seit dem Scheitern der Friedensgespräche im März letzten Jahres Verhandlungen mit Moskau aufzunehmen. "Russland wird nur verhandeln, wenn es sich bedroht fühlt", wird ein hochrangiger ukrainischer Beamter von der US-Zeitung zitiert. Die CIA habe eine Stellungnahme abgelehnt, als sie nach Burns' Einschätzung der Aussichten der Offensive gefragt wurde.

Die USA hatten nach dem Aufstand betont, keine Rolle bei der Rebellion gespielt zu haben. US-Medien berichteten am Freitag, Burns habe nach dem Aufstand den Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, angerufen, um ihm zu versichern, dass die USA nicht an der Rebellion beteiligt gewesen seien. US-Präsident Joe Biden hatte am Montag bereits jegliche Verwicklung des Westens in die Revolte bestritten.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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