Heftige Kämpfe an der Front Ukrainische Militärs: "Größter Schlag" steht Russen noch bevor
20.06.2023, 06:49 Uhr Artikel anhören
Befestigungen, dichte Minenfelder und eine "große Zahl an Reserven": Die ukrainischen Truppen stoßen auf erbitterte Gegenwehr der Russen. Die Lage sei "schwer", räumt die Vize-Verteidigungsministerin in Kiew ein. Die Ukraine bereite sich auf ein hartes Duell vor.
Bei der Offensive der ukrainischen Streitkräfte gegen die Russen steht nach Worten der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar "der größte Schlag" noch bevor. Die Militäroperation sei schwierig, da Russland alles aufbiete, um die Offensive zu stoppen, so Maliar auf Telegram. Der Feind werde seine Stellungen nicht so leicht aufgeben. Maliar räumte eine "schwere Lage" ein und erwähnte heftige Kämpfe in der Ostukraine. Das russische Militär versuche bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen, teilte sie mit.
Die Ukraine müsse sich auf ein hartes Duell vorbereiten. Dies geschieht laut Maliar allerdings derzeit. Die ukrainischen Truppen schritten wie geplant voran.
Auch andere Militärs sprachen von einer eine "schweren Lage" an der Front ein. Im Süden des Landes sei man auf "erbitterten Widerstand" der russischen Besatzer gestoßen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj bei Telegram. Der Vormarsch der Ukrainer werde durch Befestigungen, dichte Minenfelder und eine "große Zahl an Reserven" behindert. "Die Operation wird nach Plan fortgesetzt", versicherte Saluschnyj aber.
Selenskyj: "Wir haben keine Positionen verloren, nur befreit"
Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte klar, dass die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Gegenoffensive gegen russische Truppen keine Stellungen verloren hätten. Die gegnerischen Streitkräfte hätten dagegen nur Verluste erlitten, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. "In einigen Abschnitten rücken unsere Streitkräfte vor, in anderen verteidigen sie Stellungen oder widerstehen Angriffen und verstärkten Angriffen der Besatzer."
Die Ukraine habe keine verlorenen Stellungen, sondern nur befreite. Die Gegner hätten nur Verluste. Von den ukrainischen Streitkräften gehe Druck aus, der den Weg für die ukrainische Flagge ebne.
Vor knapp zwei Wochen hat die ukrainische Armee eine lang erwartete Gegenoffensive begonnen und konnte seitdem eigenen Angaben zufolge acht Dörfer und gut 113 Quadratkilometer Fläche befreien. Während auch internationale Beobachter immer wieder kleinere ukrainische Erfolge konstatieren, behauptet Moskau stets, alle Angriffe abzuwehren.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts