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Vorwurf: "illegale Bereicherung" Ukrainischer Militärbeamter festgenommen

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Nicht jeder will zur ukrainischen Armee. Davon profitierte offenbar, wenn die die Vorwürfe stimmen, der Leiter eines Kreiswehrersatzamtes in Odessa.

Nicht jeder will zur ukrainischen Armee. Davon profitierte offenbar, wenn die die Vorwürfe stimmen, der Leiter eines Kreiswehrersatzamtes in Odessa.

(Foto: REUTERS)

Die Verwandten eines hochrangigen ukrainischen Offiziers geben offenbar Millionen für Autos und Immobilien im Ausland aus. Nun wird der Mann wegen Korruptionsverdachts festgenommen. Der Vorwurf: Er soll Männer gegen Bestechungsgeld vom Kriegsdienst freigestellt haben.

In der Ukraine ist ein früherer hochrangiger Offizier wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Medienberichten zufolge wird dem Ende Juni entlassenen Ex-Offizier vorgeworfen, Bestechungsgeld angenommen zu haben, um Bürger von der Einberufung in die Armee auszunehmen. Jewgen Borissow werde unter anderem "illegale Bereicherung" zur Last gelegt, erklärte die mit Korruptionsfällen auf höchster Ebene betraute staatliche Ermittlungsbehörde DBR.

Als Leiter eines Kreiswehrersatzamtes von Odessa soll er sich zu Kriegszeiten in Spanien Immobilien im Millionenwert zugelegt haben. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Im Juni war einer Mitteilung des Präsidialamts zufolge Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj angewiesen worden, den Mann, "über den das ganze Land redet", unverzüglich zu entlassen.

Die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" hatte davor berichtet, dass Familienmitglieder des Militärbeamten - die Mutter, Schwiegermutter und Ehefrau - Immobilien für mehrere Millionen Euro an der spanischen Küste und Luxusautos gekauft hätten. Die Erwerbungen sollen Ende 2022 getätigt worden sein. Der Fall war bereits im April durch einen Ex-Abgeordneten publik gemacht worden. Kiew reagierte jedoch erst nach dem Medienbericht.

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Die Ermittler gaben an, der Verdächtige habe versucht, den Fahndern zu entkommen, indem er seine Telefonnummern und Autokennzeichen wechselte. "Zwei Tage lang wurde aktiv nach ihm gesucht, und schließlich wurde er aufgrund umfassender operativer Ermittlungsmaßnahmen in Kiew entdeckt und festgenommen", hieß es auf der Seite der Behörde.

Der Kampf gegen die Korruption ist eine der Bedingungen der EU für den von der Ukraine angestrebten Beitritt. In den vergangenen Monaten hatte es im Land mehrere aufsehenerregende Razzien wegen Korruptionsvorwürfen gegeben.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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