Laut GEG wohl förderwürdig Umweltbundesamt schlägt wegen Holzheizungen Alarm
30.06.2023, 08:46 Uhr Artikel anhören
Holz zu verheizen ist nur klimaneutral, wenn genauso viel nachwächst, wie verbrannt wird.
(Foto: picture alliance/dpa)
"Technologieoffen" soll das Heizungsgesetz nach dem Willen der FDP sein. Das schließt mit ein, dass bei der Modernisierung auch Holz- und Pelletheizungen eingebaut werden können. Das Umweltbundesamt ist strikt dagegen: Holz für Wärme zu verbrennen, sei umweltschädlich und ungesund.
Das Umweltbundesamt (UBA) sieht die Regelungen für Holzheizungen im umstrittenen Heizungsgesetz höchst kritisch. Die Politik sollte den Einsatz von Holz als Brennstoff einschränken, anstatt ihn zu fördern, sagte der UBA-Experte für Luftqualität, Marcel Langner, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Insbesondere für Neubauten gebe es "deutlich umweltfreundlichere, gesündere und kostengünstigere Alternativen" als Holz- oder Pelletheizungen.
Im ursprünglichen Entwurf für die Reform des Gebäudeenergiegesetzes wurde Holz nur unter Auflagen als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas eingestuft. Für Neubauten war zudem ein weitgehendes Verbot des Einbaus neuer Pelletheizungen vorgesehen. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte dabei vor allem auf die begrenzte Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz verwiesen.
Insbesondere die FDP dringt jedoch auf einen "technologieoffenen" Ansatz - Holz als nachwachsender Rohstoff könne da nicht ausgeschlossen werden - und setzte sich bislang damit durch. Nach derzeitigem Stand der Verhandlungen rund um das Gesetz wäre der Einbau von Holzheizungen weitgehend ohne Einschränkungen erlaubt und könnte auch gefördert werden.
Langner rechnet deshalb mit einem deutlichen Anstieg des Einsatzes von Holz zum Heizen und einer entsprechend höheren Feinstaubbelastung. "Wir erwarten, dass die deutschen Feinstaub-Emissionen um mindestens fünf Prozent ansteigen werden", sagte er der NOZ. Auch die Klimabilanz von Brennholz ist gemischt: Zwar gelten Holzheizungen vielfach als klimaneutral, dies gilt jedoch nur, wenn ebenso viel Holz nachwächst, wie verbrannt wird.
Quelle: ntv.de, jog/AFP