Heizungsgesetz

Die Heizsaison steht vor der Tür, viele Verbraucher sind verunsichert: Gilt das Gebäudeenergiegesetz noch, stehen die Förderungen und was ist eigentlich mit dem CO2-Preis? Und: Wo liegen die größten Sparpotenziale in meinem Haushalt?

Vor zwei Jahren beschließt die Ampel das sogenannte Heizungsgesetz. Doch die Regeln sind umstritten, im Wahlkampf wirbt die Union mit der Abschaffung und schreibt das auch in den schwarz-roten Koalitionsvertrag hinein. Und nun?

Wie geht es weiter mit dem Heizungsgesetz? Welche Folgen hat der Emissionshandel künftig? Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie beklagt eine "grundsätzliche Verunsicherung" der Verbraucher und ist pessimistisch.

Niedersachsens Regierungschef Lies ist offenkundig Fan der Wärmepumpe. Der Einsatz dieser "sinnvollen Technologie" sei eine "kluge Lösung". Allerdings dürfe ihr Einsatz nicht vorgeschrieben werden. Vielmehr komme es darauf an, ehrlich über ihre Vorteile zu sprechen und finanzielle Anreize zu setzen.

Als Architekt des Heizungsgesetzes stand Patrick Graichen ganz vorn im politischen Sturm. Dann stürzte Habecks Energie-Staatssekretär über den Vorwurf der Vetternwirtschaft. Im Rückblick wundert er sich über die eigene Blindheit. Nun will er zurück ins politische Geschäft.

Kaum im Amt stiftet Wirtschaftsministerin Katherina Reiche reichlich Unruhe: Vorschriften zur Heizungsumrüstung sollen weg, Gaskraftwerke her. Die Opposition erinnert an Reiches Vergangenheit als Chef-Lobbyistin, die SPD wirkt zerknirscht. Von Sebastian Huld

Bereits im Koalitionsvertrag kündigt Schwarz-Rot an, das Heizungsgesetz wieder aufzuschnüren. Wirtschaftsministerin Reiche will auch mehrere Jahrzehnte alte Gasheizungen in die Reform einbinden. Auch in weiteren Bereichen der Energiepolitik will die CDU-Politikerin umsteuern.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD steht, die Ministerien sind auch aufgeteilt. Nun werden die inhaltlichen Details bekannt. Ein großer Fokus liegt auf der Migrationspolitik. Auf Unionswunsch wird sich auch beim Bürgergeld etwas tun. Ein erster Überblick.

• Video So teilen Union und SPD die Ministerien unter sich auf

Nach den Sondierungen in den Facharbeitsgruppen müssen nun die Spitzen von Union und SPD ran. Auf dem Weg zu einer schwarz-roten Regierung unter einem Kanzler Merz sind noch einige Hürden zu überwinden: Die Liste der noch ungeklärten Themen ist lang.

Die neue Heizung ist drin, der alte Anschluss aber noch da: Wer einmal mit Gas geheizt hat, kann sich die Leitung nach dem Umstieg verschiedentlich stilllegen lassen. Das sind die Vor- und Nachteile.

Kaum ein anderes Gesetz der Ampel-Koalition war so umstritten wie das Heizungsgesetz. Nun positioniert sich eine Arbeitsgruppe der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD für eine umfassende GEG-Reform.

Im vergangenen Jahr bricht der Verkauf von Wärmepumpen in Deutschland dramatisch ein. Eine Umfrage des Herstellers Vaillant ergibt dennoch eine hohe Zufriedenheit bei den Eigentümern, die den Schritt gewagt haben.

Unbeeindruckt von der klimatischen und politischen Großwetterlage halten noch immer viele Haushalte hierzulande die eigenen vier Wände per Gasheizung warm. Was ein immer teureres Vergnügen ist. Laut einer Auswertung ließen sich bei einem Wechsel bis zu 40.000 Euro sparen.

Nicht zerknirscht sondern kämpferisch reagiert Grünen-Chef Banaszak auf die Wahlschlappe bei der Bundestagswahl. Der SPD sagt er neben der Union und "Kulturkämpfer" Merz ein hartes Dasein voraus. Sollte die neue Regierung das Heizungsgesetz zurückdrehen, kündigt er Demonstrationen an.

Nach dem Wahlsieg der Union stehen Heizungsgesetz und Wärmepumpenförderung auf der Kippe. Schlägt stattdessen die Stunde des "grünen Heizöls"? Jochen Theloke ist skeptisch. Im "Klima-Labor" verweist der Ingenieur nicht nur auf die hohen Preise der ominösen Wärmeoption.