Staatsschutz ermittelt Unbekannte attackieren Wahlkreis-Büro von SPD-Abgeordnetem
06.08.2024, 16:10 Uhr Artikel anhören
"Schüsse auf mein Konterfei und Parolen an der Hauswand sind kriminelle Handlungen, die mich zutiefst treffen und erschüttern", sagt Düsterhöft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Senat und das Berliner Abgeordnetenhaus sind entsetzt aufgrund einer Attacke auf das Büro des SPD-Politikers Düsterhöft. Der Staatsschutz ermittelt. Düsterhöft vermutet Kritik an der Lage im Nahen Osten als Motivation der Angreifer.
Beim Angriff auf das Wahlkreisbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft in Berlin-Oberschöneweide ist die Scheibe nach ersten Erkenntnissen der Polizei "vermutlich mit einem spitzen Gegenstand" beschädigt worden. Das teilte die Polizei am späten Nachmittag mit. Der Politiker, der im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt, hatte zunächst von vier Schüssen auf das Wahlkreisbüro gesprochen. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt. Es gehe um Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.
Der Politiker veröffentlichte bei Facebook Fotos von dem Angriff auf sein Büro. Zu sehen sind Einschüsse im Fenster, in dem ein Bild des Abgeordneten hängt, und auf der Hauswand daneben ein Schriftzug in roter Farbe. "Schüsse auf mein Konterfei und Parolen an der Hauswand sind kriminelle Handlungen, die mich zutiefst treffen und erschüttern. Was ist die nächste Steigerung, dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?", schrieb Düsterhöft dazu. Die Polizei war nach Angaben der Sprecherin am Morgen zu dem Wahlkreisbüro in der Siemensstraße gerufen worden.
Laut Düsterhöft wurde mit roter Farbe auf eine Hauswand neben dem Büro gesprüht "We condemn Germany for genocide." (Übersetzung: Wir verurteilen Deutschland für den Völkermord). "Für mich ist klar, dass sich dies auf die aktuelle Lage im Nahen Osten bezieht", so der Abgeordnete.
Düsterhöft ist Fraktionssprecher der SPD für Soziales, Pflege und Menschen mit Behinderungen. Der Berliner Senat zeigte sich entsetzt: "Das ist eine abscheuliche Tat, die durch nichts zu rechtfertigen ist", teilte Sprecherin Christine Richter mit. "Angriffe auf Parlamentarier sind Angriffe auf die demokratische Gesellschaft insgesamt."
Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir geschrieben, dass es sich bei der Attacke um Schüsse handelte. Diese Angaben hat die Nachrichtenagentur dpa nachträglich korrigiert.
Quelle: ntv.de, lve/dpa