"Besonders mörderisch" Valls: Haben Attentat zur EM verhindert
18.07.2016, 20:41 Uhr
Valls (2.v.r.) bei der Trauerfeier in Nizza
(Foto: imago/PanoramiC)
Frankreich wird aller Voraussicht nach den Ausnahmezustand um weitere drei Monate verlängern. Eigentlich hätte er eingestellt werden sollen, weil die Fußball-EM so friedlich war. Dann geschieht der Anschlag von Nizza - und noch mehr kommt ans Tageslicht.
Frankreich hat nach den Worten des Regierungschefs Manuel Valls unmittelbar vor der Fußball-EM einen Anschlag verhindert. Dieses Attentat hätte besonders mörderisch sein können, sagte der Sozialist in Paris. Auf Details ging er nicht ein. Valls wirbt nach dem Terroranschlag in Nizza mit 84 Toten für die Verlängerung des Ausnahmezustandes im Land um drei Monate. Das soll an diesem Dienstag vom Kabinett beschlossen werden.
Präsident François Hollande hatte dies nach dem Attentat von Nizza mit mindestens 84 Toten angekündigt. Am Mittwoch soll sich der Senat damit befassen. Kurz vor dem Attentat von Nizza hatte Hollande noch gesagt, der Ausnahmezustand werde Ende Juli auslaufen. Er hatte dies unter anderem mit dem weitgehend friedlichen Verlauf der Fußball-Europameisterschaft begründet.
Valls hatte am Sonntag gesagt: "Es ist ein andauernder Krieg, es wird weitere Attacken geben." Gegen Terrorismus gebe es keine absolute Sicherheit, man müsse mit weiteren Todesopfern rechnen. Zudem hatte Innenminister Bernard Cazeneuve alle willigen "patriotischen Bürger" zum Reservedienst bei den Sicherheitskräften aufgerufen. Der Appell richtet sich an französische Staatsbürger mit und ohne militärische Ausbildung und ebenso an ehemalige Soldaten.
Der Ausnahmezustand war nach den Anschlägen von Paris im November 2015 verhängt worden, bei denen 130 Menschen getötet worden waren. Er ermöglicht unter anderem Ausgangssperren, Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss auch in der Nacht und Hausarrest für Menschen, die als Gefahr für die Sicherheit und öffentliche Ordnung angesehen werden.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa