Islamist aus dem Irak Verdächtiger in Niedersachsen wegen Anschlagsplänen festgenommen
01.12.2023, 07:07 Uhr Artikel anhören
Ziel des Islamisten sollen Events in der Weihnachtszeit gewesen sein.
(Foto: IMAGO/Fotostand)
Aufgrund der Lage im Nahen Osten steigt die Terrorgefahr auch in Deutschland. So sieht es der Verfassungsschutz, der nun schnell und konsequent durchgreift. Nach mehreren Festnahmen wird nun auch ein Mann in Niedersachsen "in Präventionsgewahrsam genommen".
In Niedersachsen ist ein Mann wegen Hinweisen auf Anschlagspläne in der Weihnachtszeit festgenommen worden. Er habe "angekündigt, dass er Anschläge im Zusammenspiel von Großveranstaltungen in der Weihnachtszeit offensichtlich ausüben möchte", sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens im NDR. Deshalb sei der Verdächtige "in Präventionsgewahrsam genommen" worden. Der Deutsche Städtetag geht indes von einer erhöhten Terrorgefahr in Deutschland aus und will nach eigenen Angaben vor allem die Weihnachtsmärkte vor Anschlägen schützen.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Recherchen von WDR und NDR um einen 20-Jährigen aus Sachsen-Anhalt, der am 21. November im niedersächsischen Helmstedt festgenommen wurde. "Es soll sich nach Erkenntnissen der Ermittler bei ihm um einen Islamisten handeln", berichtete der NDR. Behrens sagte weiter, der Mann stamme aus dem Irak.
"Terrorgefahr steigt auch bei uns"
Am Dienstag waren zwei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg wegen der Vorbereitung eines Anschlags festgenommen worden. Laut Ermittlern sollen die beiden eine Detonation auf einem Weihnachtsmarkt in Leverkusen geplant haben.
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang warnte am Mittwoch vor der akuten Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland. Die Gefahr ist real und so hoch wie seit Langem nicht mehr", sagte er. "Aufgrund der Lage im Nahen Osten steigt die Terrorgefahr auch bei uns", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Schutz der Bürger "vor Anschlägen im öffentlichen Raum" sei den Städten "ein zentrales Anliegen".
"Die Menschen sollen sich auf Weihnachtsmärkten in unseren Städten wohl und sicher fühlen. Deshalb werden die Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überarbeitet", fuhr Dedy fort. Der Schutz vor Terrorgefahren könne jedoch "nie hundertprozentig sein". "Wir können und wollen die Innenstädte nicht zu Festungen umbauen", sagte Dedy. "Städte sind Orte des Zusammenlebens und des Miteinanders, das macht Stadt aus."
Quelle: ntv.de, mba/AFP