Ausschlussverfahren abgelehnt Wagenknecht darf in Linkspartei bleiben
05.09.2021, 15:56 Uhr
Sahra Wagenknecht, hier bei einem Wahlkampfauftritt in Schwerte, ist Spitzenkandidatin der Linken in Nordrhein-Westfalen.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Mit ihrem Buch "Die Selbstgerechten" bringt Sahra Wagenknecht Teile ihrer eigenen Partei gegen sich auf. Einige Mitglieder der Linken wollen sie sogar ausschließen lassen. Doch so weit wird es nicht kommen - die NRW-Spitzenkandidatin bleibt in der Partei.
Die Landesschiedskommission der Linken in Nordrhein-Westfalen hat einen Parteiausschluss von Sahra Wagenknecht einstimmig abgelehnt. Beide Anträge auf den Parteiausschluss Wagenknechts, die Spitzenkandidatin der NRW-Linken zur Bundestagswahl ist, seien zurückgewiesen worden, teilte die Partei mit. Die von Mitgliedern der Linken beantragten Verfahren liefen seit Juni.
Die Landessprecher Christian Leye und Nina Eumann erklärten, "wir sind froh, dass es eine Entscheidung in diesem wirklich unnötigen Verfahren gibt". Auch der Landesvorstand habe befunden, dass die Ausschlussanträge gegen Wagenknecht falsch und nicht gerechtfertigt gewesen seien. "Weder bei unseren Mitgliedern noch bei unseren Wählerinnen und Wählern ist dieses Verfahren auf Verständnis gestoßen." Die Entscheidung werde Wagenknecht im verbleibenden Wahlkampf Rückenwind geben.
Die innerparteiliche Kritik an Wagenknecht entzündete sich an deren Buch "Die Selbstgerechten". Darin wirft die Politikerin linken Parteien vor, mit Gender-, Klima- und Bio-Essen-Debatten ihre Kern-Wähler zu verprellen. Sie spricht von "Lifestyle-Linken". Mehrere Mitglieder der Linkspartei hatten im Juni ein Parteiausschlussverfahren gegen Wagenknecht bei der Landesschiedskommission beantragt. Die Spitzen der Bundespartei und -fraktion hatten die Ausschlussanträge kritisiert und sich hinter Wagenknecht gestellt.
Quelle: ntv.de, mbe/AFP/dpa