Regionalnachrichten

Baden-WürttembergWarum die Zukunft im Wutacher Rathaus ungewiss ist

28.11.2025, 12:46 Uhr
Verwaist-wie-dieser-Schreibtisch-so-aehnlich-stellt-sich-die-Lage-im-Wutacher-Rathaus-dar
(Foto: Soeren Stache/dpa)

Das Rathaus in Wutach steht ohne Führung da. Wie Gemeinderat und Landratsamt versuchen, den Betrieb aufrechtzuerhalten und welche Fragen derzeit offenbleiben.

Wutach (dpa/lsw) - Das Rathaus der südbadischen Gemeinde Wutach ist seit kurzem führungslos – und die Verantwortlichen grübeln, wie es weitergehen kann. Der Gemeinderat und das Landratsamt Waldshut prüfen laut einer gemeinsamen Mitteilung Möglichkeiten. Ziel sei es, "die Gemeinde Wutach am Laufen zu halten".

Bürgermeister Alexander Pfliegensdörfer leite die Gemeinde seit dem 26. November nicht mehr, hieß es. "Zunächst nimmt der Bürgermeister die ihm noch zustehende Gleitzeit und Urlaubstage wahr und wechselt anschließend in Elternzeit." Diese dauere voraussichtlich bis in die zweite Monatshälfte von Juli 2026. Wie es danach weitergeht, sei offen, da Pfliegensdörfer sich dazu nicht geäußert habe. Auf dpa-Anfrage antwortete er zunächst nicht.

Zu einem Übergabetermin im Landratsamt war der Bürgermeister der Mitteilung zufolge nicht gekommen, sondern hatte sich krankgemeldet. "Zuvor hatte der Bürgermeister mehrere Anfragen der Kommunalaufsicht des Landratsamtes wegen des Übergabetermins unbeantwortet gelassen." Auch habe er offengelassen, wie die Aufgaben der Gemeinde während seiner Abwesenheit umgesetzt werden sollen. "Es ist eine Zäsur in der seit Monaten angespannten Situation in der Gemeinde Wutach", heißt es in der Mitteilung.

Öffentlicher Brief an Bürgerinnen und Bürger

Pfliegensdörfer ist seit Mai 2023 Bürgermeister der für die Wutachschlucht bekannten Gemeinde. Gut 1.200 Menschen leben dort laut der Internetseite.

Der Bürgermeister hatte im Oktober in einem im Gemeindeblatt veröffentlichten Brief von Verleumdungen, Herabsetzungen, persönlichen Angriffen und Beleidigungen von einzelnen Bürgern und Ratsmitgliedern geschrieben. Vorwürfe etwa bezüglich seines Lebenslaufs wies er zurück.

Ferner kündigte er an, sich im Dezember in eine längere Elternzeit zu verabschieden. "Sollte sich das Umfeld künftig positiv und im Sinne einer kooperativen Zusammenarbeit weiterentwickeln, schließe ich eine Rückkehr in mein Amt nicht aus", hieß es.

Gemeinderat und Kommunalaufsicht des Landratsamtes müssen nun nach Lösungen suchen. Zu den Überlegungen gehören der Mitteilung zufolge verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung durch Nachbargemeinden und Landratsamt. Darüber hinaus werde geprüft, wer die Gemeinde bis auf weiteres leitet und die Verwaltung unterstützen kann.

Quelle: dpa

Regionales