Die Olympischen Winterspiele von Peking stehen kurz bevor. Und der deutsche Alpinchef macht sich gewaltige Sorgen: um Manipulationen und die Athleten. Wolfgang Maier findet es unter den aktuellen Bedingungen "verantwortungslos, uns dort hinzuschicken".

Alpinchef Wolfgang Maier fürchtet bei Olympia in Peking Manipulationen durch Corona-Tests. "Mit einem PCR-Test kann ich sofort jeden sportlichen Gegner aus dem Rennen nehmen. Es braucht mir keiner sagen, dass das jetzt ein Hirngespinst von mir ist, weil man weiß, um was es geht", sagte der Topfunktionär des Deutschen Skiverbandes (DSV) in der ARD.

Maier forderte eine Standardisierung. "Ich habe schon im Herbst gefordert, dass klare Regelungen hermüssen, ab welchem CT-Wert ein Test als positiv oder negativ bewertet wird. Aber wir erhalten hierzu keinerlei Informationen. Du bist bei den täglichen Tests vor Ort dann quasi einer Willkür ausgesetzt."

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Es gehe darum, sagte Maier, sich als Nation darzustellen, besonders als Veranstalter. Nun habe man ein Mittel in der Hand, gegen das man keine Chance habe. Etwa wenn es heiße: "Hey, Du bist positiv, dann gehst Du raus." "Wenn da noch einer glaubt, dass man hier nicht in die Kiste greifen kann", sagte der 61-Jährige. Maier verwies außerdem auf Snowboarder und Rodler, die bei den Testwettkämpfen in Peking über widrige Bedingungen berichtet hatten.

"Verantwortungslos"

Der Sportfunktionär beschrieb dabei das Kopfkino, das einsetzen würde. "Was das heißt, in ein Quarantänezimmer zu müssen, wo Kakerlaken rumlaufen. Was es heißt, wenn du weggesperrt wirst in einem fremden Land, wo niemand englisch oder deutsch spricht mit dir", sagte Maier. Auch dies seien Themen, die angesprochen werden müssen. "Das ist einfach ein Fakt, den will ich einfach geklärt haben." Der frühere Skirennläufer Felix Neureuther als ARD-Experte lobte Maier: "Mir gefällt, dass der Wolfi klare Kante zeigt, Dinge anspricht."

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Auch das Boykott-Thema sparte er nicht aus und forderte die Politik auf, im Fall der Fälle den Athleten nicht die Sportförderung zu entziehen. Es wäre "ein politisches Statement", wenn man sage, wir ziehen keine Förderung ab, weil das Thema so präsent und so prekär sei, "dass man es verstehen kann, wenn einer sagt: Nein danke, da will ich jetzt nicht dabei sein". Er empfinde es als "verantwortungslos, uns unter den aktuellen Bedingungen dort hinzuschicken", sagte der 61-Jährige.

Die Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar statt, die Quarantänemaßnahmen gelten bei dem Event in China als besonders strikt. Auch im alpinen Ski-Weltcup hatten sich die Corona-Fälle zuletzt gehäuft. "Wenn ich mir die steigende Anzahl der Fälle ansehe, glaube ich, dass es bei Olympia ein ausgedünntes Feld gibt", sagte Maier.