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Olympia-Ticket für Schwarz DSV-Schwimmer feiern trotz verpasster WM-Medaille

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(Foto: dpa)

Seinen ersten Versuch der Olympia-Quali macht eine Corona-Infektion zunichte, jetzt ist Sven Schwarz am Ziel angekommen. Mit Platz vier im WM-Finale über 800 Meter holt sich der Schwimmer sein Ticket für Paris. Da ist es auch egal, dass die Deutschen an WM-Tag vier erstmals ohne Medaille bleiben.

Sven Schwarz jubelte, als wäre er gerade Weltmeister geworden. Der so oft als undankbar beschriebene vierte Platz löste beim Freistilschwimmer große Glücksgefühle aus. "Eine Medaille ist mir gerade so was von egal. Hauptsache, das Ticket ist safe", sagte der 22-Jährige mit Blick auf die geschaffte Olympia-Qualifikation über 800 Meter Freistil. "Dass ich das geschafft habe, ist ein Traum für jeden Sportler. Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich bin einfach nur happy." Wäre Schwarz Fünfter geworden, hätte er weiter um einen Paris-Startplatz kämpfen müssen.

In einem packenden Rennen schlug er nach 7:44,29 Minuten an. Damit musste er lediglich Weltmeister Daniel Wiffen aus Irland, dem Australier Elijah Winnington und Bronze-Gewinner Gregorio Paltrinieri aus Italien den Vortritt lassen. Von Platz fünf trennten Schwarz gerade einmal 13 Hundertstelsekunden. Jubelnd riss der Hannoveraner im Aspire Dome im Wasser den Arm nach oben und deutete auf seinen Trainer Emil Guliyev. "Wir haben so viel durchgemacht zusammen", sagte Schwarz. Vor den vergangenen Olympischen Spielen 2021 in Tokio hatte eine Corona-Infektion eine realistische Qualifikationschance verhindert.

Sein großes Talent hatte Oldtimer-Fan Schwarz in den vergangenen Jahren schon mehrfach angedeutet. Sein Problem war jedoch, dass Florian Wellbrock und Lukas Märtens meist zwei Weltklasse-Konkurrenten auf seinen Strecken vor ihm waren und die deutschen Startplätze besetzten. Märtens verzichtet in Doha auf die langen Strecken - Wellbrock war bereits im Vorlauf ausgeschieden. Der Freiwasser-Olympiasieger hatte bereits im Vorlauf die Chance auf das vorzeitige Ticket aus der Hand gegeben. Denn nach seinen enttäuschenden Freiwasser-Rennen im Alten Hafen von Doha, bei denen er beide Titel von 2023 verloren hatte, legte der 26-Jährige auch im Becken einen Fehlstart hin.

Matzerath als Fünfter knapp am deutschen Rekord vorbei

Bereits bei der vorigen WM im japanischen Fukuoka war Wellbrock sowohl über 800 Meter als auch über 1500 Meter überraschend im WM-Vorlauf gescheitert. Auf die lange Strecke geht es für Wellbrock und Schwarz in Doha am Samstag, auch dann geht es wieder um ein Olympia-Ticket. Anders als Schwarz hat Brustschwimmer Lucas Matzerath bereits Erfahrungen bei Olympia sammeln dürfen. Im WM-Finale über 50 Meter belegte er in 26,80 Sekunden den fünften Platz und blieb nur 0,01 Sekunden über dem deutschen Rekord. "Schade, dass die eine Hundertstel gefehlt hat", sagte Matzerath, "aber es gibt ja noch mehr Chancen im Laufe der Saison." Zum Weltmeister krönte sich Sam Williamson aus Australien.

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Nachdem sich an den ersten drei Wettkampftagen im Beckenschwimmen immer auch deutsche Sportlerinnen oder Sportler auf dem Podest feiern ließen, fanden die Siegerehrungen erstmals ohne deutsche Beteiligung statt. Glanzpunkte setzten neben Wiffen und Williamson auch Siobhan Bernadette Haughey aus Hongkong mit ihrem Sieg über 200 Meter Freistil sowie der Japaner Tomoru Honda mit Gold über 200 Meter Schmetterling.

An diesem Donnerstag ist Märtens der einzige deutsche Starter. Der vielseitig talentierte 22-Jährige will über 200 Meter Rücken am Vormittag das Halbfinale und abends das Finale erreichen. Märtens hatte am Sonntag über 400 Meter Freistil Bronze gewonnen und zwei Tage später über die halbe Distanz den vierten Platz belegt.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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