Tunesierin gelingt Tennis-Novum Federer trifft Tennys, Gauff scheidet aus
26.01.2020, 13:55 Uhr
Kurz geschwächelt, dann souverän: Roger Federer erreichte zum 15. Mal das Viertelfinale der Australian Open.
(Foto: imago images/Icon SMI)
Kurz hat Roger Federer Probleme, dann aber zieht er souverän ins Viertelfinale der Australian Open ein. Dort heißt es: Tennis mit Tennys. Titelverteidiger Novak Djokovic erwartet ein formstarker Gegner, für die 15-jährige Coco Gauff ist das Turnier vorbei. Eine Tunesierin sorgt für eine Grand-Slam-Premiere.
Nach seinem Fünfsatz-Thriller gegen den Australier John Millman schien Roger Federer gegen Marton Fucsovics (Ungarn) erneut ein langer Tag bei den Australian Open bevorzustehen. Doch nach dem 4:6 im ersten Satz stellte der Schweizer sein Spiel etwas um und kaufte der Nummer 67 der Tennis-Weltrangliste den Schneid ab: 6:1, 6:2, 6:2 gewann er die nächsten drei Sätze. "Ich habe ein bisschen gebraucht", sagte Federer, "dann habe ich mehr variiert, und dann lief es." Federer trifft nun auf Tennys Sandgren, der schon 2018 im Viertelfinale der Australian Open gestanden hatte. Damals sorgte der 28 Jahre alte Amerikaner zusätzlich für Aufsehen, weil auf seinem Twitter-Account Nachrichten mit rechtsextremem und homophobem Gedankengut entdeckt worden waren.
Am Sonntag besiegte Sandgren den an Nummer zwölf gesetzten Italiener Fabio Fognini mit 7:6 (7:5), 7:5, 6:7 (2:7), 6:4 und freute sich danach auf ein Duell mit Federer: "Etwas ganz besonderes" wäre das, sagte der 100. der Weltrangliste. "Ich habe schon viel Tennis in meinem Leben gespielt, aber noch nie gegen Tennys", witzelte Federer. Federer oder Sandgren träfen danach womöglich auf Titelverteidiger und Rekordsieger Novak Djokovic.
Der Serbe hat nach dem Viersatzsieg in der ersten Runde gegen Jan-Lennard Struff keinen weiteren Satz abgegeben, spielt nach seinem glatten Sieg gegen Diego Schwartzman (Argentinien) nun aber gegen einen Mann, der sich ebenfalls überraschend und noch eindrucksvoller ins Viertelfinale gespielt hat: Milos Raonic (Kanada) blieb gegen Marin Cilic (Kroatien) erneut ohne Satzverlust. Er schlug dabei 35 Asse.
Jabeur sorgt für Grand-Slam-Premiere
Auch für das Wunderkind wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Erst hatte die erst 15 Jahre alte Coco Gauff die Titelverteidigerin Naomi Osaka (Japan) besiegt, im Achtelfinale aber war für die Amerikanerin in Melbourne dann plötzlich Schluss. "Ich hatte trotzdem Spaß. Ich hatte ein großartiges Turnier", betonte Gauff nach dem 7:6 (7:5), 3:6, 0:6 gegen die in Moskau geborene, an Nummer 14 gesetzte Sofia Kenin (USA). Diese trifft nun auf Ons Jabeur (Tunesien), die erste arabische Frau in einem Grand-Slam Viertelfinale.
Der zweite, noch größere Publikumsliebling dagegen erfüllte die Wünsche der Zuschauer: Die Weltranglistenerste Ashleigh Barty gab den Australiern an ihrem Nationalfeiertag "Australia Day" durch ein 6:3, 1:6, 6:4 gegen Alison Riske (USA) einen Grund zum Feiern - sie trifft nun auf Vorjahresfinalistin Petra Kvitova (Tschechien).
Die deutschen Hoffnungsträger wollen am Montag nachziehen. Angelique Kerber trifft nach ihrem "harten Kampf" beim Dreisatzsieg gegen Camila Giorgi (Italien) auf Anastassija Pawljutschenkowa (Russland), Zverev spielt nach den glatten drei Sätzen gegen Fernando Verdasco (Spanien) gegen Andrei Rublew (Russland). Mit dem 16. der Weltrangliste, seit bereits 15 Matches ungeschlagen, ist Zverev befreundet.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa