Sport

NOK suspendiert, Sportler nicht IOC-Präsident Bach rechtfertigt offene Tür für Russen

Thomas Bach macht aktuell in Mumbai Weltpolitik.

Thomas Bach macht aktuell in Mumbai Weltpolitik.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Weniger als ein Jahr vor Olympia 2024 in Paris, ist weiterhin völlig unklar, wie das IOC mit russischen Sportlern verfahren wird. Die Tür für eine Teilnahme ist weiter offen. "Neutrale Sportler" könnten antreten, obwohl Russlands NOK suspendiert wurde, erklärt IOC-Präsident Thomas Bach.

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Entscheidung verteidigt, Russlands NOK zu suspendieren - während die Athletinnen und Athleten weiter auf ihren Start in Paris hoffen dürfen. "Wir folgen unseren Prinzipien. Wir werden keine Sportler für die Handlungen ihrer Offiziellen oder Regierungen bestrafen oder sanktionieren. Unsere Aufgabe gilt dem Schutz der Athleten", sagte Bach nach der Sitzung der IOC-Exekutive in Mumbai.

Das Gremium hatte das ROC am Tag zuvor verbannt. Das Nationale Olympische Komitee Russlands habe durch die Aufnahme der Sportorganisationen aus den annektierten ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk gegen die Olympische Charta verstoßen, lautete die Begründung des IOC.

Sportler seit März unter bestimmten Bedingungen zugelassen

Wann eine Entscheidung über den Start der "neutralen" Athletinnen und Athleten aus Russland bei den Sommerspielen 2024 in Paris fällt, ließ Bach weiter offen. Es gebe "keinen Zeitdruck", sagte er: "Wir behalten uns das Recht vor, einzelne neutrale Sportler mit russischem Pass einzuladen. Das bedeutet, dass das ROC keine Rolle spielt."

Bach wehrte sich gegen Vorwürfe, durch die Empfehlungen zur Rückkehr der zuvor verbannten russischen und belarussischen Sportler für einen "Flickenteppich" innerhalb der Olympia-Qualifikationen gesorgt zu haben. Die Wettkämpfe liefen "reibungslos", sagte Bach, ohnehin seien die Qualifikationen der Fachverbände immer unterschiedlich gewesen. IOC-Sportdirektor McConnell sprach von einer "großen Mehrheit" der Verbände, die auf dem Weg sei, Russen und Belarussen spätestens Anfang 2024 in die Olympia-Qualifikation einzugliedern.

Im März hatte das IOC den Weltverbänden empfohlen, russische und belarussische Sportler, die nach dem Überfall auf die Ukraine ausgeschlossen worden waren, unter bestimmten Bedingungen wieder in die Wettkämpfe einzugliedern. Politiker, Funktionäre und Sportler vor allem aus Europa kritisierten die IOC-Haltung.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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