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Keine Entscheidung über Athleten IOC suspendiert Russlands Olympisches Komitee

Die Russland-Frage wird das IOC noch länger beschäftigen.

Die Russland-Frage wird das IOC noch länger beschäftigen.

(Foto: picture alliance /)

Das IOC schließt Russlands Olympische Komitee mit sofortiger Wirkung aus, dies teilt die IOC-Exekutive mit. Grund ist die Aufnahme ukrainischer Gebiete. Russische Athletinnen und Athleten könnten damit aber weiterhin unter neutraler Flagge an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Das Internationale Olympische Komitee hat das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen der Einverleibung von vier annektierten ukrainischen Gebieten suspendiert. Diese Entscheidung traf die IOC-Exekutive im indischen Mumbai. Damit sei aber noch keine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme russischer Sportler und Sportlerinnen bei Olympia 2024 in Paris gefallen. Dies solle "zum passenden Zeitpunkt" geschehen, teilte das IOC weiter mit.

Die Reaktion aus Moskau auf die Entscheidung fiel erwartbar aus: "Heute hat das IOC eine weitere kontraproduktive Entscheidung getroffen aus klar politischen Beweggründen", heißt es in einer Mitteilung. "Auf die russischen Sportler, deren überwältigende Mehrheit grundlos von internationalen Auftritten ausgeschlossen ist, hat dieser Schritt keinen Einfluss."

Das ROC hatte vor einer Woche die regionalen Sportorganisationen der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk als Mitglieder aufgenommen. Dies stelle einen Bruch der IOC-Charta dar und verletzte die territoriale Integrität der Ukraine, entschied das Exekutivkomitee.

Durch die Suspendierung bleiben die Zahlungen des IOC an das ROC ausgesetzt. Wegen des Überfalls auf die Ukraine hatte das IOC bereits die Auszahlung der Marketingeinnahmen an Russlands Olympiavertretung eingefroren. Das ROC kündigte an, gegen diese Entscheidung vor einem Gericht in der Schweiz, wo das IOC beheimatet ist, zu klagen.

Bei Paralympics unter neutraler Flagge

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Schon Ende September war bekannt geworden, dass russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler im kommenden Jahr bei den Paralympics in Paris (28. August bis 8. September 2024) unter neutraler Flagge wieder starten dürfen. Damals hieß es, der Beschluss dürfte auch als Fingerzeig für das IOC taugen, das in der Frage zuletzt auf Zeit spielt. Das IPC hatte bis zuletzt darauf verzichtet, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus zu Wettkämpfen zuzulassen, auch unter neutraler Flagge

Das IOC mit Thomas Bach an der Spitze wiederum hatte den internationalen Fachverbänden im Winter die Wiederzulassung von russischen Einzelsportlern offiziell empfohlen. Seitdem erwarten viele Experten, dass Russland dadurch trotz seines Angriffskrieges in der Ukraine der Weg nach Paris geebnet werden soll.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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