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Zwei deutsche Überraschungen Jan Ullrich zieht sein Tour-de-France-Fazit

Ullrich bei den Deutschen Meisterschaften 2023.

Ullrich bei den Deutschen Meisterschaften 2023.

(Foto: picture alliance/dpa)

Für Jan Ullrich ist das Niveau der diesjährigen Tour de France im Vergleich zu den Vorjahren "krass gestiegen". Für Sieger Jonas Vingegaard hat der Ex-Radprofi nur Bewunderung übrig, ebenso für dessen Team Jumbo-Visma. Auch für zwei Deutsche gibt es lobende Worte.

Der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich sieht in Jonas Vingegaard einen würdigen Gesamtsieger der kürzlich beendeten 110. Frankreich-Rundfahrt. "Er hat kaum eine Schwäche gezeigt, ich würde sogar sagen: gar keine", sagte Ullrich der "Sport Bild".

Der Däne Vingegaard habe jeden Angriff seines slowenischen Rivalen Tadej Pogacar abgewehrt und jede hektische Situation gemeistert: "Dazu kommt, dass sein Team eine starke Taktik verfolgt hat. Wie auf der Etappe nach Courchevel, als ihm gleich zwei Fahrer am letzten Berg geholfen haben. Fabelhaft."

Über Vingegaards überlegenen Erfolg im Zeitfahren sagte er: "Fantastisch! Eine Klasse für sich! Außergewöhnlich gut!" Vingegaard hatte die Tour am vergangenen Sonntag in Paris mit einem Vorsprung von 7:29 Minuten auf den zweimaligen Champion Pogacar beendet.

"Perfekte Tagesform"

Nicht nur von den Leistungen der beiden Star-Fahrer Vingegaard und Pogacar war Ullrich angetan. "Das Niveau im Fahrerfeld ist nochmals krass gestiegen. Wenn Topfahrer wie Wout van Aert oder Mathieu van der Poel keine Etappe gewinnen konnten, dann weißt du, dass es auf absolute Kleinigkeiten und letztendlich die perfekte Tagesform ankommt."

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Auch zwei deutsche Fahrer hob der Tour-Sieger von 1997 hervor: "Wer mich sehr überrascht hat, ist Georg Zimmermann. Er ist in den Bergen mit den ganz Großen mitgefahren, auch die Tour von Phil Bauhaus war sehr stark", sagte der wieder im südbadischen Merdingen lebende Ullrich. Wie Zimmermann hatte auch Sprinter Bauhaus eine Etappe als Zweiter beendet, es waren die besten deutschen Tagesergebnisse.

In der Diskussion über die teils problematische Fan-Nähe speziell an den Bergen zeigte Ullrich Verständnis für beide Seiten. "Aus Sicht eines Fahrers, der im körperlichen Ausnahmezustand den Berg hochfährt, ist das besonders ärgerlich. Ich kann ja die Fans verstehen. Sie warten stundenlang auf die Fahrer, da will man so nah wie möglich dabei sein und unterschätzt dann die Geschwindigkeit der Fahrer oder blockiert Motorräder", sagte Ullrich. Aber: "Gerade die Fans machen viele Etappen zum grandiosen Spektakel - sie gehören zum Mythos der Tour unbedingt dazu."

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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