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Entfesselt, Signal, Tiramisu "Königin" Swiatek feiert "grenzenloses" Meisterwerk

Iga Swiatek konnte ihren Sieg in New York kaum glauben.

Iga Swiatek konnte ihren Sieg in New York kaum glauben.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Iga Swiatek ist erst 21 Jahre alt - und schon die Überfliegerin der Frauen-Tour. Ihr Triumph in New York ist ein Signal an die Konkurrenz, die sich nun warm anziehen muss. Die Polin gibt sich wieder als Entfesselungskünstlerin und gönnt sich eine spezielle Süßspeise.

Als Iga Swiatek am späten Samstagabend den Deckel ihres glänzenden Silberpokals anhob, war die frisch gebackene US-Open-Siegerin plötzlich ganz aus dem Häuschen. "Wow, das weiß ich sehr zu schätzen", rief die Überfliegerin der Tennis-Szene und verputzte prompt die kleine Portion Tiramisu, die jemand in der Trophäe versteckt hatte.

"Ich habe ja ansonsten gar keine Zeit zu essen. Ich werde mich bestimmt bekleckern", sagte Swiatek mit der blendenden Laune einer nun dreimaligen Grand-Slam-Siegerin, die mit ihrem neuesten Meisterwerk in New York auch noch ein deutliches Signal an die Konkurrenz gesendet hatte. "Es ist für mich eine Bestätigung, dass es für mich keine Grenzen gibt", sagte die Weltranglistenerste aus Polen: "Ich bin stolz, ein bisschen überrascht und einfach glücklich, dass ich das geschafft habe."

Fragezeichen gab es durchaus: Eine eher durchwachsene Vorbereitung. Zweifel, ob sie auch bei einem Major auf Hartplatz um den Titel mitspielen kann. Dazu die hoch motivierte Konkurrenz. All das hat Swiatek letztlich abgeschüttelt und einmal mehr gezeigt, warum sie unangefochten an der Spitze steht. Gerade zu Beginn des 6:2, 7:6 (7:5)-Finalsieges gegen die zuvor so starke Tunesierin Ons Jabeur hatte Swiatek eine echte Machtdemonstration abgehalten, die in der Heimat für Verzückung sorgte.

"Bravo, herzlichen Glückwunsch und danke", schrieb Polens Staatspräsident Andrzej Duda bei Twitter und verneigte sich verbal nach einem "weiteren historischen Triumph unserer großen Tennisspielerin". Die polnische Sportzeitung Przeglad Sportowy feierte die "Königin von New York", Swiatek habe die Welt "einmal mehr in Erstaunen versetzt".

"Man weiß, wie Iga in Finals spielt"

Im Alter von nur 21 Jahren ist Swiateks Erfolgsliste bereits erstaunlich lang. 2020 und in diesem Sommer triumphierte sie in Paris bei den French Open. Sie gewann zuletzt bis zur zweiten Runde von Wimbledon 37 Matches in Serie und hat zehn Endspiele auf der Tour in Serie ohne Satzverlust gewonnen. Kurzum: Sie dominiert die Szene. "Man kennt Iga und weiß, wie sie in Finals spielt", sagte die bitter enttäuschte Jabeur, die als erste afrikanische Spielerin seit Einführung des Profitennis einen Grand-Slam-Sieg erringen wollte. Sie musste letztlich anerkennen, dass Swiatek eine Nummer zu groß war und vor allem auch mental unheimlich schwer zu knacken ist.

Ein Bereich, auf den sie seit jeher viel Wert legt. Mentaltrainerin Daria Abramowicz ist immer an ihrer Seite und sorgt dafür, dass ihre Athletin Wege findet, mit dem Druck umzugehen - was im Finale von New York perfekt klappte. "Ich hatte das Gefühl, dass ich die Erfahrung aus meinen beiden French-Open-Siegen ziemlich gut genutzt habe", sagte Swiatek: "Ich habe mich nicht so gestresst gefühlt." Auch Angelique Kerber zeigte sich am Eurosport-Mikrofon beeindruckt: "Sie ist so jung, aber mental schon so stark."

Im Turnierverlauf war es Swiatek immer wieder gelungen, sich als Entfesselungskünstlerin aus schwierigen Matchsituationen zu befreien, wie im Achtelfinale gegen die forsche Dortmunderin Jule Niemeier. Und auch das laute, manchmal stressige New York konnte Swiatek nichts anhaben. Sie schüttelte Promis wie Lindsey Vonn und dem Sänger Seal die Hand - und lieferte dann immer wieder ab. Die kleine Portion Tiramisu hatte sie sich redlich verdient.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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