US-Open-Finale wird historisch Die große Nervenschlacht um Titel und Weltspitze
10.09.2022, 19:08 Uhr
Die spanische Sensation steht kurz vor dem Sprung an die Spitze.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
Bei den US Open in New York kommt es im Finale zum Showdown zwischen Carlos Alcaraz und Casper Ruud. ES geht nicht nur um den Titel, sondern auch um die Spitze der Weltrangliste. Die Protagonisten erwarten eine Nervenschlacht. Dem Spanier Alcaraz kann zudem noch eine weitere Bestmarke erreichen.
Der Showdown ist perfekt und der Spannungsfaktor maximal groß: Carlos Alcaraz und Casper Ruud duellieren sich in einem Grand-Slam-Finale der nächsten Generation nicht allein um ihren ersten großen Titel. Es geht auch um die Nummer eins der Weltrangliste am Sonntagabend (22 Uhr/Eurosport und im Liveticker auf ntv.de) - für beide Aufsteiger steht enorm viel auf dem Spiel.
"Ich muss meine Nerven im Griff behalten", sagte Alcaraz, der als erster Teenager seit Pete Sampras 1990 in New York zum Titel stürmen könnte: "Es ist wunderbar, um solche großen Dinge zu spielen. Ich kann die Nummer eins der Welt schon sehen, gleichzeitig ist sie noch so weit weg." Auch Ruud erwartet, "dass die Nerven eine Rolle spielen und wir sie beide spüren werden."
Norweger Ruud ist der Tennis-Haaland
Alcaraz, der 19-Jährige aus der Region Murcia, hatte kurz vor seinen ersten Einschätzungen den nächsten Krimi glimpflich überstanden. Mit seiner schier unglaublichen Physis kämpfte er Publikumsliebling Frances Tiafoe 6:7 (6:8), 6:3, 6:1, 6:7 (5:7), 6:3 in 4:18 Stunden nieder. Der US-Amerikaner huldigte anschließend dem Ausnahmetalent. "Du wirst viele Grand-Slam-Titel gewinnen", sagte der 24-Jährige. Alcaraz würde damit sehr gerne schon an diesem Wochenende beginnen.
Ruud könnte etwas in die Rolle des leichten Außenseiters rutschen, doch das wird seinen bisherigen Auftritten auf dem Hardcourt kaum gerecht. Der Mann aus Oslo, der im Juni bereits im Endspiel der French Open stand, hat sein Spiel auf ein neues Level gehoben und strahlte auch beim 7:6 (7:5), 6:2, 5:7, 6:2-Erfolg gegen den Russen Karen Chatschanow große Souveränität aus.
Er bestätigte, dass die Finalteilnahme in Paris kein Zufall war und er auch auf anderen Belägen zu Großem fähig ist. Der Profi, der auch in der Akademie von Rafael Nadal auf Mallorca trainiert, ist in der Weltspitze angekommen und wird entsprechend auch in seiner Heimat immer stärker wahrgenommen. An den Status von Fußballer Erling Haaland kommt er allerdings noch nicht heran.
"Er ist der größte Star, den wir im Moment in Norwegen haben. Das wird er wahrscheinlich noch viele Jahre lang sein", sagte Ruud, dessen bodenständige Art sich auch in seiner Hoffnung auf ein Finale gegen Alcaraz ausdrückte. "Ich denke, am fairsten wäre es, wenn wir beide das Finale erreichen und derjenige, der es gewinnt, die Nummer eins der Welt wird", hatte er bereits vor dem Sieg des Spaniers gesagt. Und genau so kam es. Nur für einen von ihnen werden am Sonntag gleich zwei Träume mit einem Schlag wahr.
Quelle: ntv.de, sue/sid