Hamilton enteilt Vettel "Ferrari beging Harakiri"
09.10.2017, 12:19 Uhr
"Der unanfechtbare Triumph von Hamilton in Suzuka und die Aufgabe von Vettel haben die WM praktisch entschieden."
(Foto: AP)
Das Formel-1-Rennen in Japan endet für Sebastian Vettel, bevor es richtig beginnt. Wieder streikt sein Ferrari. Sein Rivale im Mercedes nutzt das aus: "Hamilton hat sich als japanischer Samurai-Kämpfer verkleidet und Vettel den entscheidenden Schlag versetzt."
Es läuft nicht gerade rund für den deutschen Piloten Sebastian Vettel in der Formel 1. Oder besser: Sein Ferrari zickt, wieder einmal. Das mit dem Weltmeistertitel kann er sich wohl abschminken. In zwei Wochen in Austin kann sein Rivale Lewis Hamilton im Mercedes die WM bereits im viertletzten Rennen dieser Saison zu seinen Gunsten entscheiden. Und was schreiben die Kollegen in Italien, Spanien und England? Schauen wir mal:
Italien
"La Stampa": "Ferrari verrät Vettel erneut: Dieses Mal schmeißt ihn eine kaputte Zündkerze raus." - "La Repubblica": "Ferrari ist Italien. Ferrari ist (oder war) das beste von Italien, ein Konzentrat aus Wissen, Expertise, Tradition und Innovation, technischer Handwerkskunst und Futurismus. Was für den freien Fall der italienischen Fußball-Nationalmannschaft gilt, gilt für Ferrari von Marchionne: ein verlorenes Team. Wo ist nur diese einst gelobte Kraft der Gruppe? (...) Wir dürfen nicht da unten bleiben, in Angst vor der Zukunft. Wir dürfen nicht ausgehen wie (Zünd)-Kerzen beim ersten Mal Pusten." - "Corriere della Sera": "Im Moment der tiefen Bitterkeit, muss man einen Weg für Lösungen finden. Es scheint provokant, aber dieser Ferrari ist immer noch ein Wagen der Extraklasse. (...) Es sind noch vier Rennen - Alé - um das verlorene Lachen und den heiligen Enthusiasmus wiederzufinden."
Spanien
"Marca": "Ferrari beging Harakiri. Ein erneutes technisches Problem vergrößerte den Abstand zwischen Vettel und WM-Spitzenreiter Hamilton auf 59 Punkte." - "Sport": "Der unanfechtbare Triumph von Hamilton in Suzuka und die Aufgabe von Vettel haben die WM praktisch entschieden. Bei Ferrari sind die Zuverlässigkeitsprobleme zum ungeeignetsten Zeitpunkt der Saison hervorgetreten." - "Mundo Deportivo": "Hamilton hat sich gestern in Suzuka als japanischer Samurai-Kämpfer verkleidet und Sebastian Vettel im Kampf um den Titel den entscheidenden Schlag versetzt." - "AS": "Sieg von Hamilton und Aufgabe von Vettel. Dank der 'Null' des Deutschen hat der Brite den halben WM-Titel bereits in der Tasche." - "El País": "Ferrari lässt Hamilton ohne Gegner." - "La Vanguardia": "Der Kampf um den WM-Titel ist aus und vorbei. Hamilton hat der Auseinandersetzung ein Ende gesetzt. Mit der Zusammenarbeit von Sebastian Vettel, oder besser gesagt, mit der Zusammenarbeit von Ferrari und dessen ewigen technischen Probleme."
Großbritannien
"The Independent": "Vor nur sechs Wochen war Sebastian Vettel klar an der Spitze. Jetzt muss schon etwas ganz Besonderes passieren, damit der Deutsche Hamilton noch abfangen kann." - "The Guardian": "Für Lewis Hamilton ist die vierte Formel-1-Weltmeisterschaft nach seinem Sieg in Japan in greifbarer Nähe." - "The Telegraph": "Wenn Hamilton Vettel beim nächsten Rennen in Austin mit mehr als 16 Punkten Vorsprung schlägt, ist die WM rechnerisch gelaufen. In Wirklichkeit ist sie das schon jetzt." - "BBC Sport": "Die Erwartung war, dass der Titelkampf bis zum letzten Rennen dauern wird (...) und das Ergebnis unmöglich vorherzusehen ist. Aber nach Hamiltons dominantem Sieg in Italien ist die Saison für Ferrari in drei Rennen in Asien in den vergangenen vier Wochen auf erstaunliche Weise implodiert."
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 306, 2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 247, 3. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 234, 4. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 192, 5. Kimi Räikkönen (Finn- land) Ferrari 148, 6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 111, 7. Sergio Perez (Mexiko) Force India 82, 8. Esteban Ocon (Frankreich) Force India 65, 9. Car- los Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso 48, 10. Nico Hül- kenberg (Emmerich) Renault 34, 11. Felipe Massa (Brasilien) Williams 34, 12. Lance Stroll (Kanada) Williams 32, 13. Romain Grosjean (Frankreich) Haas 28, 14. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 15, 15. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren 13, 16. Fernan- do Alonso (Spanien) McLaren 10, 17. Jolyon Palmer (GB) Renault 8, 18. Pascal Wehrlein (Worndorf) Sauber 5, 19. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 4.
Teamwertung: 1. Mercedes 540, 2. Ferrari 395, 3. Red Bull 303, 4. Force India 147, 5. Williams 66, 6. Toro Rosso 52, 7. Renault 42, 8. Haas 43, 9. Renault 42, 10. McLaren 23, 11. Sauber 5
Quelle: ntv.de