Wie geht es mit CR7 weiter? Ronaldos Freundin schimpft auf Portugals Trainer
11.12.2022, 13:43 Uhr
Der Blick gesenkt, die Zukunft ungewiss: Cristiano Ronaldo.
(Foto: picture alliance / Kyodo)
Der Abgang, den er wollte, bleibt ihm verwehrt: Ohne WM-Titel scheidet Cristiano Ronaldo mit seinen Portugiesen im Viertelfinale gegen Marokko aus. Seine Lebensgefährtin empört sich über den Trainer, der sich für Ronaldos Jokerrolle rechtfertigt. Und CR7? Der schweigt.
Cristiano Ronaldo hatte keine Chance. Wie ein ganz normaler Mensch weinte Portugals gedemütigter Nationalheld, der irgendwann einmal die Tormaschine CR7 war, bitterliche Tränen. Auf seiner Flucht in die Katakomben des Al-Thumama-Stadions wurde der gefallene Superstar von den über Wochen angestauten Emotionen übermannt. Zu schmerzvoll war der Gedanke, wohl niemals den goldenen WM-Pokal in Händen halten zu dürfen.
Folgt nun gar der Rücktritt? Ronaldo, bei seinem Abschied von der Weltbühne zum Nebendarsteller degradiert, brachte direkt nach dem bitteren Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter Marokko (0:1) kein Wort heraus und stieg schweigend in den Teambus.
Stattdessen attackierte seine Freundin Georgina Rodriguez Trainer Fernando Santos scharf. Dass der Coach ihren Liebling bis zur 51. Minute auf der Bank hatte schmoren lassen - für sie den Skandal. "Heute hat dein Freund und Trainer eine schlechte Entscheidung getroffen. Dieser Freund, für den du so viele Worte der Wertschätzung und des Respekts hast", schrieb Rodriguez in einer Instagram-Story. Man dürfe, so Ronaldos Lebenspartnerin, "den besten Spieler der Welt nicht unterschätzen, die mächtigste Waffe, die man hat. So wie man nicht das Gesicht hinhalten sollte für einen, der es nicht verdient".
Ronaldo steht am Scheideweg
Wie im Achtelfinale gegen die Schweiz (6:1), als sich Dreierpacker Goncalo Ramos zum Nachfolger aufschwang, hatte Santos seinen Kapitän gegen Marokko nicht für die Startelf nominiert. Der Coach fühlte nach Abpfiff mit seinem Star. "Wenn wir zwei Leute rauspicken, die sich am meisten ärgern, sind das Cristiano und ich", sagte Santos.
Doch er bereue nicht, Ronaldo nur von der Bank gebracht zu haben. "Cristiano ist ein großartiger Spieler und kam ins Spiel, als wir es für notwendig erachtet haben", betonte der Trainer und ergänzte, er denke nicht, dass die Diskussionen um Ronaldo "einen Einfluss auf das Spiel hatten. Wir waren und sind ein Team." Als Ronaldo schließlich eingewechselt wurde, war von ihm bis auf ein paar Pässe und einen Schuss, den Marokkos überragender Torwart Bono parierte, nichts zu sehen.
Jetzt steht Ronaldo am Scheideweg, die vergangenen Wochen haben seinem Ansehen enorm geschadet. Erst die unrühmliche Trennung von Manchester United, dann die Gerüchte über Zoff im Nationalteam und schließlich jene über Ronaldos Drohung, wegen seiner Jokerrolle aus dem WM-Lager abreisen zu wollen.
Es bleiben viele Fragen. Wie geht es für Ronaldo weiter? Auf Vereinsebene wartet womöglich ein fürstliches Salär in Saudi-Arabien auf ihn. Doch wie sieht es im Nationalteam aus? Nach 196 Länderspielen mit 118 Toren scheint der Abschied unumgänglich. Doch dankt einer wie er freiwillig ab? Bei der EM 2024 wäre Ronaldo stolze 39 Jahre alt, Portugals Fans wenden sich von ihm ab. Die Tageszeitung "Diario de Noticias" forderte: "Jetzt ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen - vom Verbleib von Santos bis zum Fall Ronaldo." Santos, dessen Vertrag bis 2024 läuft, erklärte, das Wort "Rücktritt" gehöre nicht zu seinem Vokabular. Ob das auch für CR7 gilt, weiß nur er selbst.
Quelle: ntv.de, ses/sid