Campino und Nowitzki fiebern Angst vor Absturz bringt die Fans auf Touren
14.05.2017, 11:13 Uhr
Fortuna! Andreas Frege und Andreas Meurer von den Toten Hosen.
(Foto: imago/Moritz Müller)
Der Abstiegskampf in der zweiten Fußball-Bundesliga ist dramatisch wie selten zuvor - und lockt die Promis an. Die Toten Hosen geben alles, um Fortuna Düsseldorf zu unterstützen. Basketballstar Dirk Nowitzki spricht den Kickers aus seiner Würzburger Heimat Mut zu.
Campino gegen Dirk Nowitzki. Es ist wieder Mai - und der Abstiegskampf in der zweiten Fußball-Bundesliga mobilisiert erneut die Promis. Die Toten Hosen mit Sänger Campino sind Bestandteil des Videos "Alles aus Liebe", das dem kriselnden Traditionsklub Fortuna Düsseldorf Beine machen soll. "Fortuna braucht uns jetzt!", sagt Campino über den Tabellendreizehnten, den zwei Spieltage vor Saisonende nur noch drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz trennen.
Düsseldorf hat 36 Punkte auf dem Konto, ist seit knapp sieben Monaten ohne Heimsieg und braucht angesichts der Talfahrt in der Rückrunde mit nur elf Zählern aus 15 Spielen offenbar die Glücksgöttin Fortuna. Bei den Würzburger Kickers (34), die mit zwei Punkten Rückstand auf die Rheinländer den Relegationsplatz 16 belegen, heißt die gute Seele Dirk Nowitzki. Der Basketball-Superstar von den Dallas Mavericks ließ dem Klub seiner unterfränkischen Heimatstadt via Videobotschaft ausrichten: "Wir schaffen den Klassenerhalt, weil die Kickers immer dann geliefert haben, wenn es darauf ankam. Alles Gute. Haut rein, Jungs".
Abstiegskampf in Liga zwei
10. 1. FC Heidenheim, 40/40:38
Union Berlin (A), TSV 1860 München (H)
11. SV Sandhausen, 38/39:35
Würzburger Kickers (A), Hannover 96 (H)
12. 1. FC Kaiserslautern, 38/28:32
Erzgebirge Aue (A), 1. FC Nürnberg (H)
13. Fortuna Düsseldorf, 36/33:37
1. FC Nürnberg (A), Erzgebirge Aue (H)
14. TSV 1860 München, 36/35:43
VfL Bochum (H), 1. FC Heidenheim (A)
15. Erzgebirge Aue 36/36:51
1. FC Kaiserslautern (H), Düsseldorf (A)
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16. Würzburger Kickers, 34/31:36
SV Sandhausen (H), VfB Stuttgart (A)
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17. Arminia Bielefeld, 33/43:53
Braunschweig (H), Dynamo Dresden (A)
18. Karlsruher SC, 25/23:50
Dynamo Dresden (H), Braunschweig (A)
Allerdings wartet die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach als einziger Zweitligist auf seinen ersten Dreier in der Rückrunde. Während Würzburg am Sonntag gegen den SV Sandhausen spielt, tritt Düsseldorf zu gleichen Zeit beim 1. FC Nürnberg (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) an. Als erster direkter Absteiger steht das Ligaschlusslicht Karlsruher SC fest, der DSC Arminia Bielefeld belegt vor diesem 33. Spieltag den vorletzten Rang.
Der Tabellenfünfzehnte Erzgebirge Aue darf sich im Ringen um den Klassenerhalt der Unterstützung von Biathlon-Doppelweltmeister Erik Lesser gewiss sein. "Ein Trainingskollege hat mich mit dem Aue-Virus infiziert. Ich bin seit 2007 Fan", sagte der 28-Jährige aus Suhl. Als Lesser bei seinem WM-Triumph in der Verfolgung 2015 die Ziellinie Überquerte, zeigte er mit den Armen über dem Kopf das Symbol der zwei gekreuzten Hämmer, die unter anderem Bestandteil des Klub-Schlachtrufes sind. "Mich beeindruckt es, wie die Jungs immer bis zum Umfallen kämpfen. Das habe ich mir angenommen", meinte Lesser.
Auch die Kombinierer Eric Frenzel und Björn Kircheisen sowie Springer Richard Freitag sind glühende Erzgebirge-Anhänger. Aue empfängt am Sonntag den 1. FC Kaiserslautern. Älter und inniger als die Fanliebe der Toten Hosen zu ihrer Fortuna ist aber kaum eine Verbindung. Die Düsseldorfer Band startete ihre erste Hilfsaktion für F95 bereits in der Saison 1989/90. Bei ihrer Tournee behielt sie von jeder Eintrittskarte eine DM ein. Die dabei zusammengekommenen 150.000 Mark wurden zum Kauf des Jugendspielers Oliver Gensch verwendet. Mit dem Rest bezuschussten die Hosen die Ablöse von Tony Baffoe.
Positiver Nebeneffekt: Der Klub war nach zwei Zweitliga-Jahren wieder bundesweit im Gespräch. Die Fortuna 2017 kämpft um den Verbleib in Liga zwei. Zuletzt mit viel Engagement - außerhalb des Rasens. Die Vereinsflagge wurde in der Stadt gehisst, T-Shirts mit dem Logo "Alles aus Liebe" verkauft - und Schornsteinfeger ins Stadion gestellt. Ohne Erfolg, denn gegen Würzburg (1:1) reichte es wieder nicht zum ersten Heimsieg seit Oktober. "Alles, was zusätzlich ist, lassen wir jetzt mal sein", sagte Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel: "Wir lassen die Jungs in Ruhe."
Quelle: ntv.de, sgi/sid