Turbulentes Remis in Bremen BVB verspielt in Bremen seine Titelchance
04.05.2019, 20:27 Uhr
Mario Götze und der BVB haben sich gegen Werder Bremen einen weiteren Ausrutscher geleistet.
(Foto: imago images / Nordphoto)
Eine Woche nach der Derby-Niederlage gegen Schalke leistet sich Borussia Dortmund den nächsten Patzer im Titelkampf der Fußball-Bundesliga. Nach starker erster Hälfte mit zwei Treffern kassiert der BVB noch zwei Gegentore. Damit ist die Meisterschaft wohl zugunsten des FC Bayern entschieden.
Die neunte Meisterschaft Borussia Dortmunds wird nach einem erneuten Patzer im Titelrennen der Fußball-Bundesliga immer unwahrscheinlicher. Der SV Werder Bremen trotzte dem Tabellenzweiten beim 2:2 (0:2) überraschend einen Punkt ab. Die eingewechselten Kevin Möhwald (70. Minute) und Claudio Pizarro (75.) trafen für Werder noch zum Ausgleich. Zuvor hatten die Dortmunder ihr lange überlegenes Spiel nur zu Toren von Christian Pulisic (6. Minute) und Paco Alcácer (41.) genutzt.
"Ich versuche immer Tore zu machen gegen jeden Gegner", sagte der Ex-Münchner Pizarro, der nach der Partie von den Bremer Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. Während die Zuschauer ihren bereits 40 Jahre alten Helden feierten, ärgerten sich die Borussen. "Es ist schwer zu sagen, wie wir das wieder angestellt haben", sagte der enttäuschte Dortmunder Julian Weigl. "Das ist einfach unglaublich ärgerlich." BVB-Trainer Lucien Favre sagte: "Wir kriegen zwei unnötige Tore, das ist klar."
Eine Woche nach dem bitteren 2:4 im Derby gegen den FC Schalke 04 erlitt das Team von Trainer Lucien Favre damit den nächsten herben Rückschlag. Der BVB geht nun mit vier Punkten Rückstand und der um 18 Tore schlechteren Differenz auf Spitzenreiter FC Bayern München in die letzten beiden Spieltage der Saison. Allerdings hat Dortmund auch das wohl einfachere Restprogramm. Die Westfalen spielen noch gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf und die Borussia aus Mönchengladbach. Die Bayern müssen noch beim Tabellendritten RB Leipzig und gegen den Vierten Eintracht Frankfurt antreten.
Werders Chancen auf eine Europapokal-Qualifikation bleiben gering. Der Rückstand auf einen Europa-League-Rang beträgt vier Zähler und könnte morgen noch auf fünf Punkte wachsen. Der Tabellen-Neunte muss bei der TSG Hoffenheim zudem auf Spielmacher Davy Klaassen verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte sah. "Das Ergebnis deckt sich nicht mit unseren Ansprüchen", sagte Bremens Kapitän Max Kruse bei Sky. Er wollte sich von der Aufholjagd nicht blenden lassen. Ohne den gesperrten Abwehrchef Niklas Moisander hatten die Bremer von Beginn an große Probleme mit der Offensivwucht der Dortmunder, bei denen zunächst keine Verunsicherung nach der Derby-Blamage zu sehen war.
Bürki-Patzer und Pizarro-Tor
Ein ums andere Mal spielten sich die Gäste scheinbar mühelos durch das Mittelfeld. So schloss der künftige Chelsea-Profi Pulisic ein herrliches Solo früh zur Führung ab. Das zweite BVB-Tor durch einen direkt verwandelten Freistoß vom spanischen Torjäger Alcácer fiel später genau zur rechten Zeit für die Borussen. Die Bremer kamen nach ihrem ersten Torschuss durch Milot Rashica nach 35 Minuten gerade besser ins Spiel, als Alcácer sehenswert einnetzte.
Auch ohne ihren verletzten Top-Star Marco Reus blieb Dortmund nach der Pause zunächst dominant. Angetrieben von Mittelfeldherrscher Axel Witsel bestimmten die kombinationsstarken Gäste das Geschehen, verpassten aber mögliche weitere Treffer. Das rächte sich.
Werder fand auch bei allem Bemühen und insbesondere großem Einsatz von Kapitän Kruse in dessen 250. Bundesliga-Spiel selbst nicht mehr ins Spiel zurück. Das erledigten die Dortmunder und ihr Torhüter Bürki für die Bremer. Der Schweizer ließ einen unplatzierten Schuss des eingewechselten Möhwald ins Netz rutschen. Dies gab den Bremern noch einmal Auftrieb. Nur fünf Minuten später glich der ebenfalls eingewechselte Pizarro aus - und Werder hatte sogar noch Chancen auf den Sieg, der den Spielverlauf hingegen völlig auf den Kopf gestellt hätte. Nach einer strittigen Szene im Strafraum, als Götze der Ball an den Arm sprang, gab es keinen Elfmeter für die Bremer.
Quelle: ntv.de, Carsten Lappe und Tobias Brinkmann, dpa