Fußball

"Präsident macht das zum Thema" DFB berät über "unerträglichen" Post zu Selenskyj

DFB-Vizepräsident Hermann Winkler ist nicht mehr auf Instagram aktiv.

DFB-Vizepräsident Hermann Winkler ist nicht mehr auf Instagram aktiv.

(Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbil)

Der DFB-Vizepräsident Hermann Winkler sorgt mit einem Beitrag über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Irritationen, Konsequenzen gibt es bislang nicht. DFB-Präsident Bernd Neuendorf wird den Gedanken seines Vizes aber heute in prominenter Runde "zum Thema machen".

Bei der DFB-Konferenz an diesem Mittwoch in Köln wollen die Regional- und Landesverbandspräsidenten den pikanten Fall um DFB-Vizepräsident Hermann Winkler möglichst abschließen. "Wir sind ein Fußballverband und wollen uns eigentlich um Fußball in der Region kümmern. Das hat Herr Winkler mit seinen Äußerungen etwas überlagert", sagte Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes. "Mir ist es wichtig, dass wir dieses Thema irgendwie abgeräumt bekommen - mit welchen Konsequenzen auch immer."

Wie schwerwiegend die Konsequenzen für Winkler, der sich abschätzig gegenüber dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj geäußert hatte, persönlich werden, ist offen. "Es wird von uns keinen Antrag auf Abwahl geben und auch keine Rücktrittsforderung", sagte Sachsen-Anhalts Verbandschef Holger Stahlknecht, der Winklers Äußerungen "ungeschickt" nannte: "Die klaren Botschaften der Konferenz müssen sein: Zurückhaltung, sich der Vorbildfunktion bewusst sein, den Sport politisch nicht instrumentalisieren."

Der frühere CDU-Politiker Winkler hatte sich vor dem Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin ablichten lassen und dazu geschrieben: "Dank Allgemeinverfügung auf Grund des Besuchs eines ehemaligen ukrainischen Schauspielers ist die City weitestgehend abgeriegelt …" Am Montag teilte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes via Facebook mit, er würde den Eintrag nicht noch einmal so verfassen. Er entschuldigte sich für die "entstandenen Irritationen" und schrieb, dass er die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteile. Er sei aber nicht mit allem, was Selenskyj mache, persönlich einverstanden.

DFB-Chef Bernd Neuendorf hatte Winklers Aussagen als "unerträglich und beleidigend" verurteilt und weitere Gespräche dazu in einer Runde mit den Regional- und Landesverbandspräsidenten angekündigt. "Am Tag, an dem er und das ukrainische Volk mit dem internationalen Karlspreis ausgezeichnet wurden, wird die verhöhnende Symbolik gegenüber dem ukrainischen Präsidenten noch verstärkt", sagte Neuendorf.

"Der Präsident hat erklärt, er macht das zum Thema. Dann werden wir die weitere Diskussion abwarten", sagte Schultz: "Ich will da auch nicht spekulieren, was andere Kollegen davon denken, da lasse ich mich mal überraschen." Hermann Winkler hat seinen Instagram-Account deaktiviert.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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