Fußball

DFL gibt Termin bekannt Fußball-Bundesliga startet wieder am 15. Mai

Der Ball soll zwar wieder rollen, aber Zuschauer werden nicht im Stadion sein.

Der Ball soll zwar wieder rollen, aber Zuschauer werden nicht im Stadion sein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dass der Ball in der Bundesliga bald wieder rollen soll, verkündete Kanzlerin Merkel schon gegen Mittag - nun hat die DFL auch bekannt gegeben, wann es so weit sein soll. Zwei Bundesliga-Klubs versuchen, den Start um eine Woche zu verschieben - aber scheitern damit.

Schon am 15. Mai soll der Ball in der 1. und 2. Bundesliga wieder rollen - neun Wochen nach der Aussetzung der Saison wegen der Corona-Krise. Das beschloss das Präsidium der Deutschen Fußball Liga am Abend. Die 36 Profivereine, deren Vertreter sich am Donnerstag auf einer Mitgliederversammlung zusammenschalten, wurden darüber schriftlich informiert.

Die Entscheidung der Politik für Geisterspiele sorgte in der Milliarden-Branche für große Erleichterung. Dies sei "eine gute Nachricht", sagte DFL-Boss Christian Seifert. "Spiele ohne Stadion-Zuschauer sind für niemanden eine ideale Lösung. Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren."

Angela Merkel hatte die erlösende Nachricht für den deutschen Profifußball fast beiläufig verkündet. Man habe beim Politik-Gipfel mit den Ministerpräsidenten auch über die 1. und 2. Bundesliga gesprochen, "die den Spielbetrieb ab der zweiten Maihälfte wieder führen darf", sagte die Bundeskanzlerin am Mittwoch nach der rund viereinhalbstündigen Video-Schalte ohne viel Pathos. "Wir wissen auch, dass das sehr kontrovers ist. Ich halte diesen Kompromiss für mehr als vertretbar", sagte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder.

Dennoch Kritik aus Politik

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sprach im TV-Sender Sky von einem "Glückstag für den Fußball". Mit der Fortsetzung der Saison sei gewährleistet, "dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Platz und nicht am grünen Tisch fallen". Man sollte anstreben, "so zügig wie möglich in den Spielbetrieb zurückzukommen", sagte Rummenigge.

Dagegen äußerten nach dpa-Informationen die Länderchefs von Bremen, Andreas Bovenschulte (SPD), und Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), in der kontroversen Diskussion starke Vorbehalte. Beide fürchten aufgrund der bisher in den Bundesländern sehr unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten um die Chancengleichheit ihrer Vereine Werder Bremen und FSV Mainz 05 und plädieren für einen Re-Start eine Woche später.

Bei dem Thema sei es "ordentlich zur Sache" gegangen, bestätigte Bovenschulte. Seiner Ansicht nach sei der 15. Mai als Starttermin weder aus gesundheitlicher noch aus arbeitsschutzrechlicher Sicht sinnvoll. Die Mehrheit der Vereine und auch die DFL wollen die Rückkehr auf den Rasen hingegen so schnell wie möglich bewerkstelligen. "Es gibt keinen Grund dafür, länger zu warten", sagte RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Spielplan kommt am Donnerstag

Bei der Videokonferenz am Donnerstag wird es zudem um den Spielplan für die ausstehenden 163 Spiele ohne Publikum in beiden Ligen gehen. Sollte die Bundesligasaison chronologisch mit dem 26. Spieltag fortgesetzt werden, stünde zum Auftakt am 15. Mai die Partie Fortuna Düsseldorf gegen SC Paderborn und am Samstag unter anderem das Revierderby Borussia Dortmund gegen Schalke 04 auf dem Programm. Dem Bundesliga-Neustart vorweggehen muss eine Quarantänemaßnahme bei allen Vereinen, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers.

Diese im DFL-Konzept festgeschriebene Maßnahme machte die Politik ebenso zur Bedingung wie die strikte Einhaltung der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen. Diese könnten auch als Blaupause für die andere Ligen dienen. Der Deutsche Fußball-Bund wurde gebeten, für diese tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln. Von der Bundesliga erwartet die Politik eine Vorbildrolle. Nach dem Skandal-Video des umgehend suspendierten Hertha-Stürmers Salomon Kalou schrieb Söder der Milliarden-Branche nachdrücklich ins Stammbuch, sich keine weiteren Verfehlungen zu leisten.

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Die DFL hatte von einer Taskforce unter Leitung von DFB-Chefmediziner Tim Meyer ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept vorgelegt, um die Ansteckungsgefahr unter Spielern und Betreuern zu minimieren. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1724 Proben in der 1. und 2. Liga zehn Corona-Fälle gegeben.

Dennoch sieht die Politik keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebes und rückte auch von der zunächst geplanten Forderung einer zweiwöchigen Quarantäne für die Vereine ab. "Dass dort regelmäßig getestet wird, ist natürlich eine andere Situation, als wenn jemand nur einmal am Anfang und am Ende einer Quarantäne getestet wird. Das ist der Hintergrund", begründete Bundeskanzlerin Merkel (CDU) das Zugeständnis. Für die Liga ist die Fortsetzung der Saison von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, weil viele Vereine durch fehlende Einnahmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten oder schon sind. Mit der Aufnahme des Spielbetriebes sind nun zumindest die TV-Millionen gesichert.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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